1. Myelodysplastische Syndrome
- Author
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M.J. Müller, Annette Schmitt-Graeff, and Paul Fisch
- Subjects
Pathology and Forensic Medicine - Abstract
Myelodysplastische Syndrome (MDS) umfassen ein Spektrum klonaler hamatopoetischer Stammzellerkrankungen, die nach den Kriterien der 2008 revidierten Klassifikation der WHO eingeordnet werden. Eine Weiterentwicklung ist zu erwarten. Das klinische Krankheitsbild ist durch ungeklarte periphere Zytopenien gekennzeichnet, die zu Anamie, Blutungsereignissen und vermehrter Infektanfalligkeit fuhren. Das meist hyper-, selten hypozellulare, gelegentlich auch fibrosierte Knochenmark zeigt Dysplasien in ≥ 10% der Zellen zumindest einer oder aber mehrerer hamatopoetischer Zellreihen. Diese Veranderungen sowie eine gesteigerte Apoptoserate, Stammzellseneszenz und eine immunologische Dysregulation fuhren zu einer ineffektiven Hamatopoese. Die diagnostische Aufarbeitung sollte komplementare hamatologische, morphologische und zytogenetische/molekulare Parameter berucksichtigen. Das Methodenspektrum umfasst zytologische Untersuchungen von Blut und Knochenmark, Zytogenetik, Fluoreszenz-in-situ-Hybridisierung (FISH), Beckenkammtrepanate, Immunphanotypisierung und Evaluation molekularer Marker durch etablierte und neue Techniken. Mutationen, die Wachstumsfaktorrezeptoren, Regulatoren von Zellzyklus und Apoptose, intrazellulare Signalwege, Transkriptionsfaktoren, epigenetische Regulationsmechanismen und das Splicosom betreffen, sind an der MDS-Pathogenese und -Progression beteiligt.
- Published
- 2013