Search

Der Morbus Whipple ist eine durch das Bakterium Tropheryma whipplei verursachte Infektion, deren Diagnosestellung durch eine unspezifische Beschwerdesymptomatik erschwert wird und die haufig lange unerkannt bleibt. Wir berichten uber einen Patienten, der sich mit neu aufgetretenen intestinalen Beschwerden in unserer Abteilung vorstellte. Es konnte die Diagnose eines klassischen Morbus Whipple gestellt werden. Unter antibiotischer Therapie wurde eine Remission der Symptomatik erreicht. Komplizierend traten Beschwerden im Sinne eines Immunrekonstitutionssyndroms (IRIS) auf, die eine immunsuppressive Behandlung erforderten.

Der Morbus Whipple ist eine chronische Infektionskrankheit durch Tropheryma whipplei, einem erst kurzlich charakterisierten intrazellularen Bakterium. Die haufigsten Symptome sind Gewichtsverlust, Gelenkentzundung und Durchfall. Daneben konnen die Patienten aber auch durch neurologische oder psychiatrische Veranderungen auffallen. Da die vielfaltigen Symptome auch unabhangig voneinander auftreten konnen, wird die Erkrankung haufig nicht erkannt und die Diagnose erst nach jahrelanger Verzogerung gestellt. Insbesondere Gelenkbeteiligung, chronischer Verlauf, erhohte Entzundungsparameter, Gewichtsverlust bis zur Kachexie und das Auftreten von vergroserten mesenterialen Lymphknoten fuhren haufig zu Fehldiagnosen. Letztendlich kann die Diagnose in fast allen Fallen durch eine Gewebeprobe aus dem Zwolffingerdarm gesichert werden, in der sich die charakteristischen Einschlusse in Makrophagen der Lamina propria finden. Nur in Ausnahmefallen ist eine molekularbiologische Diagnostik notwendig. Mehrere Untersuchungen weisen auf einen zellularen Immundefekt als Ursache fur den M. Whipple hin. Dies wurde auch die Seltenheit der Erkrankung bei weiter Verbreitung des Erregers erklaren. In der Regel kann die fruher fatal verlaufende Erkrankung durch eine antibiotische Therapie geheilt werden, wobei eine Therapiedauer von 1–2 Jahren notwendig ist.

The 68-year-old male patient complained of weight loss and -- since 15 years -- of arthralgias and had renal insufficiency and an aortic stenosis. Despite the lack of intestinal symptoms, M. Whipple could be diagnosed, being responsible for his symptoms and clinical signs. Under antibiotic and supportive treatment the patient recovered uneventfully.Whipple's disease, otherwise known as intestinal lipodystrophy, is a disease with various signs and symptoms. The principal signs are rheumatic complaints and weight loss. By contrast, there may be absolutely no gastrointestinal symptoms even at an advanced stage of the disease. The generally chronic clinical course of the disease may worsen acutely and may prove fatal. Symptoms frequently occur not simultaneously but successively. Diagnostically, it is crucial to consider the possibility of infection with Tropheryma whippelii primarily if the patient presents with multi-organ symptoms. The disease is easy to diagnose by taking bioptic samples endoscopically -- even in the absence of intestinal symptoms -- and antibiotic treatment is generally successful. However, permanent organic lesions must be anticipated.