1. Chronische Urtikaria
- Author
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Weller, K., Altrichter, S., Ardelean, E., Krause, K., Magerl, M., Metz, M., Siebenhaar, F., and Maurer, M.
- Abstract
Zusammenfassung: Die chronische Urtikaria (CU) gehört zu den häufigsten Krankheitsbildern in der Dermatologie. Aktuelle Studien zeigen eine Punktprävalenz zwischen 0,5 und 1% in der Gesamtbevölkerung mit einem Übergewicht an Frauen. Prinzipiell können alle Altersgruppen und Bevölkerungsschichten betroffen sein. Allerdings gibt es eine Häufung in der 3. und 4. Lebensdekade. Nach Definition der aktuellen Leitlinien besteht eine chronische Urtikaria dann, wenn Quaddelbildung und/oderAngioödeme spontan und für länger als 6 Wochen auftreten. Epidemiologische Studien belegen, dass die Mehrheit der Betroffenen über Monate, oft Jahre, unter den Beschwerden leidet. Negativ auf die Dauer der Erkrankung scheinen sich das Vorkommen von Angioödemen, das zeitgleiche Bestehen einer physikalischen Urtikaria, Positivität im autologen Serumtest und eine hohe Krankheitsschwere auszuwirken. Studien zur Lebensqualität zeigen, dass CU-Patienten ähnlich stark unter der Erkrankung leiden wie Menschen mit einer ausgeprägten koronaren Herzkrankheit. Neben den rein körperlichen Symptomen erleben die Patienten auch Einschränkungen bei alltäglichen Tätigkeiten und im Sozialleben. Zudem ist der Schlaf oft stark beeinträchtigt, und die Patienten leiden überdurchschnittlich häufig an psychiatrischen Begleiterkrankungen. Um Missverständnisse und Frustration bei der Betreuung zu vermeiden, ist es wichtig, die Patienten mit ihrer Erkrankung in all ihren Dimensionen wahr- und ernst zu nehmen. Das Ziel der Therapie von CU-Patienten sollte es sein, komplette Beschwerdefreiheit zu erreichen.
- Published
- 2024
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