1. Reduktion der Lärmbelästigung durch Geschwindigkeitsmessanlagen? Eine Interventionsstudie in Lübeck
- Author
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Annika Waldmann, Maike Schnoor, Alexander Katalinic, Ron Pritzkuleit, B. Gigla, and J. Tchorz
- Subjects
Gynecology ,medicine.medical_specialty ,Injury control ,business.industry ,Accident prevention ,Public Health, Environmental and Occupational Health ,Medicine ,Poison control ,business ,Intervention studies - Abstract
Ziel der Studie: Storungen durch Verkehrslarm konnen langfristig zu Gesundheitsschaden fuhren. Wir haben untersucht, ob die subjektiv empfundene Larmbelastigung von Anwohnern stark befahrener Strasen in Lubeck nach der Installation einer Geschwindigkeitsmessanlage (GMA) reduziert werden kann. Methodik: Im August 2012 wurden in 2 stark befahrenen Strasen Lubecks je eine GMA installiert (IG). Die Anwohner im Bereich von 1,5 km vor und hinter der GMA wurden vor (t0), 8 Wochen (t1) und 12 Monate (t2) nach deren Installation schriftlich zu ihrer subjektiven Larmbelastigung befragt. Als Kontrollstrasen (KG) diente eine weitere stark befahrene Strase, ohne GMA sowie 2 Hauptverkehrsadern, in denen bereits seit langerem GMA’s bestehen. Zu t0 und t1 wurden zusatzlich objektive Messungen des Larmschallpegels durchgefuhrt. Ergebnisse: Die Teilnahmerate lag zwischen 35,9% (t0) und 27,2% (t2). In der KG war der Anteil der Frauen (61,4–63,7%) signifikant hoher als in der IG (53,7–58,1%, p Schlussfolgerung: Eine Veranderung des Schallpegels um 0,6 dB ist nur im direkten Vergleich wahrnehmbar, sodass die objektiven Messungen die subjektiven Wahrnehmungen bestatigen. Als alleinige Masnahme zur Larmreduktion (und Gesundheitsforderung) ist das Aufstellen einer GMA daher nicht ausreichend.
- Published
- 2014