1. Über den Einfluß der Körperarbeit auf die Pulsfrequenz
- Author
-
A. Pehap and M. Tiitso
- Subjects
Gynecology ,medicine.medical_specialty ,Physiology ,Physiology (medical) ,Philosophy ,Public Health, Environmental and Occupational Health ,medicine ,Orthopedics and Sports Medicine ,General Medicine ,Human physiology - Abstract
1. Es wird die Pulsfrequenz von 20 mannlichen Versuchspersonen im Alter von 15–39 Jahren bei Korperruhe, wahrend einer 15 Min. dauernden Arbeit am Fahrradergographen und unmittelbar nach Aufhoren der Arbeit mit dem Pulszeitschreiber vonFleisch registriert. 2. Die psychische Einstellung zu der bevorstehenden Arbeitsleistung lost einen wechselnden Grad der Pulsbeschleunigung aus. 3. Bei Arbeitsleistungen, die mit zwischen 100–140 p. M. liegenden Pulsfrequenzen einhergehen, wird das Arbeitsniveau der Pulsfrequenz in 3–15 Sek. nach Beginn der Arbeitsleistung durch ein unmittelbar im Moment des Arbeitseintrittes einsetzendes Emporschnellen der Pulsfrequenz erreicht. Geht die Arbeit mit hoheren Pulsfrequenzen einher, so folgt dem schnellen Anstieg der Pulsfrequenz eine weitere, relativ langsamere, 45–90 Sek. dauernde Pulsbeschleunigung, die zur Einstellung des Arbeitsniveaus der Pulsfrequenz fuhrt. 4. Bei trainierten Individuen stellt sich die Pulsfrequenz auf die wahrend der Arbeitsleistung stattfindenden Veranderungen der Arbeiteintensitat ein. Bei untrainierten Versuchspersonen nimmt dagegen die Pulsfrequenz fortwahrend bis zum Aufhoren der Arbeit zu. 5. Die Starke der respiratorischen Arrhythmie bei Korperruhe steht in keiner Beziehung zu der Leistungsfahigkeit des Individuums. 6. Die Dauer der unmittelbar nach Aufhoren der Arbeit einsetzenden raschen Pulsverlangsamung steht im Verhaltnis zu der Hohe der wahrend der Arbeit erreichten Pulsfrequenz und variiert entsprechend zwischen 30 Sek. und 3 Min. Die Pulsverlangsamung beginnt in einigen Fallen erst mit einer 12–30 Sek. dauernden Latenzzeit. 7. Die Arbeit geht mit einer das Mas der Pulsbeschleunigung uberschreitenden Verkleinerung der respiratorischen Arrhythmie einher. 8. In den meisten Fallen setzen unmittelbar nach Aufhoren der Arbeit starke, zu der Atmung in keiner Beziehung stehende, wellenformige Schwankungen der Pulsfrequenz ein, die eine abnorme Labilitat der Pulsfrequenz bedingen. 9. Nach Arbeitsleistungen, die mit andauernden, exessiv hohen, zwischen 200–225 p. M. betragenden Pulsfrequenzen einhergehen, tritt gelegentlich eine Pulsstarre (vollstandig gleichmasige Pulsfrequenz) in Erscheinung.
- Published
- 1935
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