Ausgehend von den Vorgaben der neuen ÄAppO und den Anforderungen des Curriculums für den im WS 2003/2004 an der Ruhruniversität Bochum neu eingeführten Modellstudiengang Medizin wurde von den Physiologen und Allgemeinmedizinern der Fakultät eine Unterrichtseinheit zu den theoretischen Grundlagen, der praktischen Durchführung und der Beurteilung des nicht-pathologischen Elektrokardiogramms entwickelt. 42 Studierende des Modellstudiengangs absolvieren im 2. vorklinischen Semester den Block Herz-Kreislauf, der innerhalb von 4 Wochen verschiedene Unterrichtseinheiten, wie z.B. POLSitzungen, Seminare und Praktika umfasst. In dieses Konzept eingebettet werden sollte eine umfassende Unterrichtseinheit, die die Studierenden am Ende in die Lage versetzt, ein EKG abzuleiten und es zumindest hinsichtlich der Entscheidung Normalbefund bzw. pathologischer Befund bewerten zu können. Zu diesem Zweck wurde von einer interdisziplinären Arbeitsgruppe der oben genannten Abteilungen eine Unterrichtseinheit ausgearbeitet, die den Studierenden einleitend prüfungsrelevantes Basiswissen zur allgemeinen und speziellen Elektrophysiologie des Herzens vermittelt, sie dann befähigt, selbständig die Standardableitungen eines EKGs abzuleiten, um ihnen abschließend sowohl das Grundwissen als auch die praktische Fähigkeit zur Beurteilung eines normalen EKGs näher zu bringen. Durchgeführt wurde die Veranstaltung ebenfalls von einer interdisziplinären Gruppe von Lehrkräften der angeführten Abteilungen, die den in 6 Kleingruppen aufgeteilten Studierenden interaktiv bei der Vermittlung der Lehrinhalte zur Verfügung standen. Bei der insgesamt 5 Zeitstunden umfassenden Veranstaltung wurde Wert gelegt auf die Darstellung von Gemeinsamkeiten und Unterschieden in der theoretisch-wissenschaftlichen und klinischpraktischen Betrachtungsweise der Lehrinhalte. Die abschließend, von den Studierenden durchgeführte Evaluation, zeigte eine hohe Akzeptanz eines solchen interdisziplinären Unterrichtskonzeptes.