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Es werden eine Reihe von Wahrnehmungsphänomenen beschrieben und durch photographische Aufnahmen demonstriert, die bei Betrachtung von Schachbrettmustern obligatorisch oder fakultativ aus dioptrischen, physiologischen und psychologischen Gründen entstehen und für die objektive Sehschärfenbestimmung von Bedeutung sind.

Es wird über eine photographische Methode zur Messung des Winkels ? berichtet. Der Patient schaut dabei auf ein Fadenkreuz im Objekt einer Kamera; bei der Aufnahme bildet sich der Ringblitz des Aufnahmegerätes auf der Hornhaut ab und zeigt die Durchtrittsstelle der Blicklinie durch die Hornhaut an. Aus der linearen Entfernung dieses Punktes von der Hornhautmitte kann der Winkel ? berechnet werden.

Es wird über Messungen des scheinbaren Schielwinkels an 1339 Augen berichtet. Die Messungen erfolgten nach einer photographischen Methode. Die Ursachen für die scheinbare Schielstellung werden diskutiert und dabei verschiedene Augentypen herausgestellt.

An Hand verschiedener stereoskopischer Vorlagen wird das Phänomen des stereoskopischen Glanzes eingehend untersucht, insbesondere unter Berücksichtigung der Augenbewegungen, der Darbietungszeit, der Kontur und Größe des Reizfeldes, der sensorischen und motorischen Fusion. Stereoskopischer Glanz wurde zum Unterschied der Angaben in der Literatur auch bei Reizung querdisparater Netzhautflächen gefunden.

Schwellenbestimmungen des räumlichen Sehens an 856 Versuchspersonen, darunter 173 Myopen, werden als Anlaß genommen, die zum Teil bezweifelten oder bestrittenen AnschauungenHillebrands über die Stabilität der retinalen Raumwerte und über die differente Verteilung der Sinneselemente auf der nasalen und temporalen Seite der Netzhaut als Ursache der Horopterabweichung einer Nachprüfung zu unterziehen. Es wird von der Tatsache ausgegangen, daß die Dehnungsprozesse im achsenmyopen Auge die retinonasalen Bezirke zwischen Makula und Papille mehr betreffen als die retinotemporalen. Sie müßten somit eine Vergrößerung der nach derHillebrandschen Anschauung im normalen Auge vorkommenden differenten Verteilung der Netzhautelemente bewirken, die im Vergleich zu den myopischen Veränderungen gleichsinnig geartet sind. Folglich würde auch bei Myopen die Horopterabweichung höher als bei Emmetropen seim.

Ausgehend von den Beobachtungen über die indirekte, transneurale Degeneration der Ganglienzellen im Großhirn nach Abtrennung oder Insultierung des peripheren Organs wurden Zellzählungen in der Area striata und Area peri/parastriata bei jungen Hunden vorgenommen, um Anhaltspunkte über die Lokalisation des Zentrums des stereoskpoischen Sehens im Großhirn zu erhalten. Bei 8 Versuchstieren wurde bald nach der Geburt durch Anoperieren eines Schielwinkels, durch Discision der Linse bzw. durch Setzen von Hornhautleukomen stereoskopisches Sehen unmöglich gemacht oder in seiner Qualität stark reduziert. Die Tötung der Tiere erfolgte nach 1 1/2-2 1/2 Monaten.

Messungen des scheinbaren Schielwinkels an 887 Augenpaaren mit einer photographischen Methode ergaben hinsichtlich der Seitenunterschiedlichkeit folgendes:1.Scheinbares Aus- bzw. Einwärtsschielen mit einer größeren Seitendifferenz als 0,5° war relativ häufig und kam bei etwa 26% aller untersuchten Augenpaare vor. Die Differenz überstieg selten 4°.2.Größere Seitendifferenzen beim scheinbaren Horizontalschielen traten vor allem bei höherer Anisometropie und bei hochgradiger Myopie auf.3.Seitendifferenzen im scheinbaren Höhenschielen kamen bei 18% aller untersuchten Augenpaare vor und betrugen selten mehr als 2,5°.

Die Dominanz eines Auges hat nicht nur physiologische und theoretische, sondern auch praktische Bedeutung, z.B. bei der Brillenkorrektur Anisometroper, bei der Operation einseitiger Katarakte und bei der Auswirkung einseitiger Augenerkrankungen.

Die Unterscheidung zwischen Frühformen der senilen Maculadegeneration und physiologischen Variationen im Fundusbild läßt sich ophthalmoskopisch oft schwer treffen. Funktionell ist jedoch durch den Nachweis von Mikroskotomen am Polarisationscampimeter eine Differenzierung verhältnismäßig leicht möglich. Es werden verschiedene Wege zur Prüfung beschrieben.

Erwiderung auf eine Diskussionsbemerkung vonH. H. Markiewitz. Es wird an Hand von Literaturangaben und mit Beobachtungen an einer stereoskopischen Testvorlage auf die Bedeutung von Augenbewegungen, von binocularer Mischung, vor allen Dingen aber von binocularem Wettstreitphänomen beim Zustandekommen des stereoskopischen Glanzes hingewiesen.

An Hand des Untersuchungsbefundes von Patienten, bei denen eine Großhirnhemisphäre exstirpiert worden war, werden die Ursachen der macularen Aussparung bei homonymen Hemianopsien diskutiert. Die große Variabilität und Instabilität dieses Phänomens sowie sein Erscheinen erst längere Zeit nach der Läsion der Sehbahn machen es wahrscheinlich, daß keiner der zahlreichen älteren Erklärungsversuche zutrifft. Vielmehr scheint die maculare Aussparung als Anpassungserscheinung rein funktioneller Natur zu sein, bedingt durch unsichere Fixation, durch Ausbildung einer paramacularen oder schweifenden Fixation und durch unwillkürliche Augenbewegungen. Daher läßt sich die maculare Aussparung bei subtiler Campimetrie oft nicht mehr feststellen. In nicht wenigen Fällen ist sie nur Symptom einer Überlappung der beiden Gesichtsfeldhälften, einer Gesichtsfeldasymmetrie, einer Hemiamblyopie oder einer inkompletten Hemianopsie. Für die Lokalisation von krankhaften Prozessen im Zentralnervensystem hat die maculare Aussparung keinen Wert.

An Hand papierelektrophoretischer Untersuchungen der subretinalen Flüssigkeit und des Blutserums von 254 Patienten mit Netzhautablösung wird verschiedenen Problemen der Entstehung und Ursache der subretinalen Flüssigkeit bei Netzhautablösungen nachgegangen. Dabei ergab sich:1.Auf Grund ihres Eiweißbildes muß die subretinale Flüssigkeit als ein Transsudat gewertet werden. Jedoch spiegeln sich in Einzelfällen auch Entzündungen und Störungen der Capillarpermeabilität wider, vor allem bei traumatischen Netzhautablösungen.2.Der Eiweißgehalt fadenziehender subretinaler Flüssigkeit ist im Vergleich zu wäßriger subretinaler Flüssigkeit signifikant herabgesetzt und nähert sich damit den Eiweißverhältnissen des Glaskörpers.3.Eine Abhängigkeit des Eiweißgehaltes der subretinalen Flüssigkeit vom Alter der Ablatio ist nicht eindeutig. Bei Reablationen ergeben sich im Eiweißbild sehr unterschiedliche Werte.4.Alter und Geschlecht der Patienten, die Größe der Netzhautlöcher, das Vorliegen einer Myopie oder einer Aphakie bleiben auf das Eiweißbild ohne Einfluß.5.eine prognostische Aussage läßt sich aus dem Eiweißbefund in der subretinalen Flüssigkeit nicht ableiten.6.Eine Abweichung des Albumin-Globulin-Quotienten im Blutserum bei Kranken mit Ablatio retinae ist nicht vorhanden.

Untersuchungen auf Wahrnehmungsfähigkeit des binocularen Glanzes bei 58 Patienten mit pathologischem Augenbefund und 61 Patienten mit gestörtem Binocularsehen ergaben folgendes Resultat: p]1.Die Wahrnehmungsfähigkeit für binocularen Glanz entwickelt sich ähnlich wie das binoculare Tiefensehen relativ spät; erst mit dem 9. Jahr ist die normale Entwicklung zum Abschluß gekommen.2.Herabsetzung der Sehschärfe und Skotome aller Art behindern die Fähigkeit zur Wahrnehmung stereoskopischen Glanzes bzw. machen sie ganz unmöglich, vor allem infolge undeutlicher Wahrnehmung der Flächenkonturen und durch Ausbildung einer zu starken funktionellen Einseitigkeit des Binocularsehens.3.Bei Schielpatienten mit anomaler Korrespondenz kommt es in der Regel auch im subjektiven Schielwinkel zu keinem stereoskopischen Glanz, da offenbar ihre binoculare Zusammenarbeit nicht fest genug ausgebildet ist. Nur bei Patienten mit sehr kleinem Anomaliewinkel können in Ausnahmefällen Rudimente von Wahrnehmungsfähigkeit für stereoskopischen Glanz vorhanden sein.4.Die Mehrzahl der Patienten mit erfolgreich konservativ behandeltem Strabismus und mit Orthophorie zeigen keine Fähigkeit zum binocularen Glanz.5.Die Wahrnehmungsfähigkeit zum binocularen Glanz kann in jedem Falle als verläßlicher Indikator für ein stabiles und intaktes Binocularsehen gewertet werden.

Das orbitale Fettgewebe von insgesamt 64 Leichen verschiedener Altersstufen wurde hinsichtlich Frischgewicht. Trockensubstanz, Lipidgehalt und Ascherückstand analysiert. Es ergab sich dabei ein konstanter Anstieg des Frischgewichtes bis zum 50. Lebensjahr, ein auf die ersten Lebensjahre beschränkter Abfall des Wassergehaltes, dementsprechend eine Konstanz der Trockensubstanz im Verlauf des Lebens nach einem rapiden Anstieg im Kindesalter, eine allmähliche Vermehrung des Lipid-gehaltes und eine permanente Abnahme des Ascherückstandes.

Mit Hilfe eines Zählrohrgoniometers wurden röntgenographische Aufnahmen verschiedener Augengewebe ausgewertet. Dabei zeigten sich keine signifikanten Unterschiede hinsichtlich Artspezifität und pathologischer Veränderungen. Nach Trocknung lassen Cornea und Sklera an dem teilweise amorphen, teilweise kristallinen Charakter der Röntgendiagramme Micellenstruktur erkennen, die der des Kollagens sehr ähnlich ist. Im frischen Zustand liegt eine intramizelläre Quellung vor, die durch künstliche Wassereinlagerung noch verstärkt werden kann. Der Glaskörper stellt im frischen Zustand eine zähflüssige Mizellarlösung dar; beim Eintrocknen bilden sich Kristalle, deren Kristallgitter mit dem des Kochsalzes übereinstimmt und die in eine zähe Eiweißmasse eingelagert sind.

Es wird über experimentelle Untersuchungen des Einflusses der Ermüdung auf die binoculare Tiefensehschärfe bei mehrfach variierten Versuchsbedingungen berichtet. Der Ermüdungszustand wurde medikamentös durch Gaben von Adalin gesetzt; die Messungen erfolgten am Spaltstäbchengerät nachBest.