1. Patienteninitiierte Forschung in der Onkologie
- Author
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Hübner, Jutta, Wölfl, H., Otto, L., Grohmann, E., Walter, S., and Keinki, C.
- Abstract
Hintergrund: Die Perspektive von Betroffenen ist wesentlich für eine Berücksichtigung von patientenrelevanten Fragen und die Identifikation von Versorgungslücken bei der Auswahl der Ziele einzelner Forschungsprojekte. Faktisch ist allerdings eine konsequente Umsetzung der Patientenbeteiligung insbesondere dann schwierig, wenn bereits zu Beginn der Partizipation wesentliche Eckpunkte des Projekts wie die Forschungsfrage gesetzt sind. Während Patientenbeteiligung an der Entwicklung und Durchführung von Forschungsvorhaben im Gesundheitswesen mittlerweile vielfach akzeptiert ist, scheint patienteninitiierte Forschung weiterhin eher selten zu sein. Material und Methoden: Narrative Übersichtsarbeit. Ergebnisse und Diskussion: Patientenbeteiligung ist nicht nur ein ethisch und sozial gebotenes Desiderat; es profitieren unmittelbar auch die Forschung und die Forschenden selbst. Selbsthilfegruppen könnten gezielt dazu beitragen, Bottom-up-Forschungsbedarf und -fragen zu identifizieren, zu sammeln und weiterzugeben. Die Arbeitsgemeinschaft Prävention und Integrative Onkologie (PRiO) konnte zusammen mit den beiden Arbeitsgemeinschaften für Soziale Arbeit (ASO) und Konferenz der Onkologischen Krankenpflege (KOK) im Rahmen von Doktorandenprojekten in den vergangenen Jahren viele kleine patienteninitiierte Forschungsarbeiten durchführen. Die systematische Integration von patienteninitiierter Forschung sowie eine strukturierte Themensuche könnten ein lohnenswertes Ziel sein. Auch wenn es viele Ressourcen erfordern wird und die Gefahr einer Überregulierung mit sich bringen könnte, die den „einfachen“ Menschen nicht mehr zum Zuge kommen lässt. Dem gegenüber steht eine zielgerichtete Ausrichtung von Fragestellungen in realen Versorgungssituationen durch Fragestellungen von betroffenen Personen.
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- 2025
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