1. Experimentelle Untersuchungen über die Schwankung des Haut= und Blutzuckergehaltes unter verschiedenen Bedingungen
- Author
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Susumu Tsukada
- Subjects
Gynecology ,medicine.medical_specialty ,Philosophy ,medicine ,General Medicine ,Ultraviolet radiation ,General Biochemistry, Genetics and Molecular Biology - Abstract
1. Durch die Untersuchung mit 25 mannlichen und 20 weiblichen, weissen, normal (d. h. mit Mohre und Soyabohnenquarkrest) gefutterten Kaninchen, die als Kontrolle unserer weiteren Versuche dienten, habe ich erfahren, dass ihr Haut-bzw. Blutzuckergehalt vom Geschlecht unabhangig ist, und dass der Nuchternzuckerwert bei der Haut von 73mg % bis 164 mg % (Mittelwert: 133mg %) und beim Blut von 84mg % 139mg % (Mittelwert: 105mg %) schwankt. 2. Die normalen Kaninchen zeigen eine Saisonschwankung des Hautzuckers. Der Durcbschnittswert desselben ist numlich im Sommer hoch, im Winter niedrig und im Herbst beinahe dem Jahresdurchschnitts wert gleich. Auch der Blutzucker zeigt ganz ahnliche Schwankung. 3. Werden normale Kaninchen mit einer so kleinen Dose Insulin injiziert, dass dadurch keine hypoglykamischen Symptome auftreten, so steigt innerhalb einer Stunde danach der Haut- und Blutzucker rapid ab, im Anschluss daran mehrere Stunden hindurch sehr sanft an und kehrt zum Ausgangswert zuruck. Dabei ist der Grad der Herabsetzung bei Blutzucker hoch und bei Hautzucker niedrig, aber die hypoglykamischen Kurven des Blutes und der Haut verlaufen beinahe parallel. Die Neigung zur Ruckkehr zum Ausgangspunkt zeigt sich bei Blutzucker fruher als bei Hautzucker. 4. Spritzt man normalen Kaninchen so grosse Dosen Insulin ein, dass dadurch der Tod erfolgt, so stellt sich wie bei kleinen Dosen innerhalb einer Stunde eine plotzliche Abnahme des Hautund Blutzuckers ein, der Verlauf danach ist bald leicht absteigend, aber im ganzen mit Neigung zur allmahlichen Herabsetzung versehen und die beiden Zuckerkurven verlaufen beinahe parallel. Ante mortem sind der Haut- und Blutzucker minimal, wobei aber der erstere einen hoheren Wert behalt, als der letztere. Es betragt namlich der Abnahmeprozentsatz bei Hautzucker ca. 66 und bei Blutzucker ca. 76. 5. Gibt man normalen Kaninchen pro kg Korpergewicht 3g Traubenzucker per os, so erreichen der Haut- und Blutzucker glei chen Schritt haltend durchschnittlich nach 2 Stunden das Maximum, wobei sich der maximale Steigerungsprozentsatz beim ersteren auf ca. 96 and beim letzteren auf ca. 109 belauft und auch der Steigerungsprozentsatz zu den ubrigen Zeitpunkten bei Hautzucker niedrig und bei Blutzucker hoch ist ; aber die beiden Kurven nehmen einen fast parallelen Verlauf. 6. Reicht man normalen Kaninchen in gleichen Dosen den einen Glykose und den anderen Lavulose per os dar, so ist der Steigerungsprozentsatz des Haut- und Blutzuckers bei Tieren, die die erstere bekommen haben, grosser als bei den mit der letzteren gefutterten. Es betragt namlich der maximale Steigerungsprozent satz nach Lavulosedarreichung bei Hautzucker ca. 36 und bei Blutzucker ca. 51. Die Zeit his zum Maximum belauft sich nach der Fruchtzuckerverabreichung bei Hautzucker durchschnittlich auf anderthalb Stunden, ist also 30 Minuten ktirzer als bei Traubenzuckerdarreichung. Der Blutzucker erreicht nach der Zufuhr beider Zukkerarten immer in 2 Stunden maximalen Steigerungsprozentsatz. Ferner ist auch bei Fruchtzuckerzufuhr der Steigerungsprozentsatz des Hautzuckers zu allen Zeitpunkten niedriger als der des Blutzuckers. Die beiden Kurven verlaufen dabei beinahe zueinander parallel und kehren fruher zum Ausgangspunkt zuruck, als bei Traubenzuckerzufuhr. 7. Werden die mit dem Mischfutter aus Kohl und Hafer ernahrten Kaninchen als Norm benutzt, so ist die Zuckertoleranz bei den mit Hafer allein gefutterten hoher als bei der Norm, was besonders bei der der Haut erheblich und bei der des Blutes nur andeutungsweise der Fall ist. Der nuchterne Haut- und Blutzuckerwert ist dabei unverandert und der Steigerungsprozentsatz an Haut niedriger and an Blut hoher.
- Published
- 1933