Ein großer Teil der Treibhausgasemissionen entsteht im Verkehrssektor durch Güterverkehr per LKW. Güterverkehr auf der Schiene verursacht hingegen einen geringeren Treibhausgasausstoß pro Tonne, es werden jedoch in Österreich nur 20 % des Gütertransportaufkommens auf der Schiene transportiert. Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich im ersten Teil intensiv mit der Bedeutung von Schienengüterverkehr in Österreich, seiner Entwicklung, Struktur, Zielen und Förderungen sowie rechtlichen Vorgaben. Außerdem werden nachfrageseitig Faktoren zur Standort- und Transportmittelwahl sowie Strukturentwicklungen analysiert. Aus dieser Untersuchung lässt sich die Erkenntnis gewinnen, dass die Transportmittelwahl zwar von mehreren Faktoren bestimmt wird, die Transportkosten jedoch ausschlaggebend sind. Diese sind derzeit auf der Straße geringer als auf der Schiene. Grund dafür sind nicht nur systembedingte Nachteile der Bahn, sondern auch politische und regulatorische Entscheidungen. So gibt es derzeit keine Kostenwahrheit und Bahnstrecken sind zunehmend von Schließungen und einer Ausdünnung des Netzes betroffen. Es stellt sich die Frage, wo sich in Österreich Zonen befinden, die aufgrund der ansässigen Betriebe und der bestehenden Infrastruktur großes Potenzial für die Nutzung von Schienengüterverkehr haben, unabhängig von den im derzeitigen System bestehenden Transportkosten, damit diese Bereiche auch zukünftig mit Bahninfrastruktur erschlossen bleiben. Zu diesem Zweck wird im zweiten Teil der Arbeit ein Modell in der frei verfügbaren Geoinformationssoftware QGIS erstellt, das diese Zonen identifiziert. Die Eingangsparameter sind variabel und können bei veränderter Datenlage und weiteren Erkenntnissen entsprechend angepasst werden. Das erstellte GIS-Modell beruht auf der Annahme, dass eine branchenbedingte Schienenaffinität seitens der Unternehmen besteht. Die Modellanwendung erfolgte im Rahmen der Arbeit für die Ostregion Österreichs, da die Anwendung für das ganze Bundesgebiet eine sehr große Rechenleistung benötigt. Dabei konnten erste Ergebnisse gewonnen und weitere räumliche Analysen durchgeführt werden. Die bisherigen Erkenntnisse und die Datenlage sind jedoch nicht differenziert genug, um mit dem Modell ausschließlich realistische Potenzialgebiete identifizieren zu können. So gibt es einerseits innerhalb der als schienenaffin definierten Branchen auch Unternehmen, die tatsächlich keinen Gütertransport durchführen. Andererseits ist aufgrund der Datenlage bei manchen Unternehmen nur der administrative Hauptsitz, jedoch nicht der produzierende Betriebsstandort in die Berechnung eingeflossen, wodurch es zu Verzerrungen bei den identifizierten Potenzialzonen kommt. Die Arbeit zeigt, dass eine Verortung von Zonen mit Potenzial für Schienengüterverkehrsnutzung mittels GIS möglich ist. Um realistischere Ergebnisse erzielen zu können, sind weitere Forschung bezüglich der Schienenaffinität und genauere räumliche Daten zu produzierenden Betriebsstandorten notwendig. Die Ergebnisse des GIS-Modells können von Schieneninfrastrukturunternehmen bei der künftigen Netzentwicklung, von Ländern und Gemeinden bei der Ausweisung von Betriebs(vorrang)flächen und vom Bund bei der Entscheidung über gesetzliche Vorgaben und Förderungen verwendet werden., A major part of greenhouse gas emissions in the transport sector is caused by HGV’s (heavy goods vehicles). Freight transportation by train causes a significantly lower emission of greenhouse gases per ton, but only 20 % of Austria’s freight goes by train. The choice of transport mode is based on various factors, of which one of the most important is cost. This is generally lower for transporting freight by road transport than by rail and is determined by the system of rail, as well as political and legal decisions concerning both freight modes. Those, in general, do not consider the true costs of using HGV’s and the rail sector faces a further decline in the density of the rail network. Considering all these factors, the question arises of where in Austria there are zones which have a high potential for the usage of rail freight, based on existing companies and rail infrastructure. The computation does not consider the current frequency of use. A model in the freely available software tool QGIS (a geoinformation software) has been designed for this purpose. Input parameters are variable and can be selected depending on available data, as well as taking the most recent research into account.The GIS model that was created for this Master’s thesis is based on the assumption, that the likelihood of trains being used for carrying freight varies depending on production segments. The available data as well as previous research has not created an in-depth insight in this area, so that the output does not fully correspond to real potentials on rail freight. On one hand, a range of companies that have been defined as likely to use rail transport due to their segment might not be transporting goods at all. On the other hand, the available data might include administrative sites of specific branches, whilst their manufacturing sites might not be part of the data. The work has shown that the identification of high potential zones for rail freight through a GIS-model is generally possible. To achieve more realistic results, more research needs to be done on which segments have a high likelihood of trains being used for carrying freight. In addition, more precise spatial data on production sites is necessary. The results may be used by railway infrastructure companies for planning their railway network, by provinces and municipalities for regional planning and zoning, and by the state to decide on provisions and subsidies.