1. Wirksamkeit und Nachhaltigkeit eines Raucher- präventionsprogramm für Schüler – 'ohnekippe'
- Author
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Felix J.F. Herth, P. Drings, J. Kappes, C. M. Bauer, M Ehmann, and Michael Kreuter
- Subjects
Gynecology ,medicine.medical_specialty ,Smoking epidemiology ,business.industry ,Primary prevention ,Smoking prevention ,Treatment outcome ,medicine ,General Medicine ,Smoking prevalence ,Patient compliance ,business - Abstract
Hintergrund: Die Thoraxklinik Heidelberg fuhrt seit 2000 die Primarpraventionsmasnahme „ o hne k ippe“ fur 12- bis 14-jahrige Schuler durch. Um die Wirksamkeit zu uberprufen, wurde die Masnahme wissenschaftlich evaluiert. Methoden: Teilnehmende Schuler (n=1427) wurden zum Zeitpunkt der Intervention und nach einem Jahr zu ihrem Rauchverhalten befragt. Als Kontrollgruppe (n=1412) dienten Klassenstufen aus vergleichbaren Schulen ohne Praventionsveranstaltung. Anschliesend erfolgte eine Adaptation des Programms in Zusammenarbeit mit den Schulen und es wurden Mikrozensusdaten von 2005 und 2009 zum Rauchverhalten Jugendlicher verglichen. Ergebnisse: Zu Beginn waren 187 (13,4 %) der Schuler der Interventionsgruppe und 215 Schuler (15,4 %) der Kontrollgruppe Raucher. Nach einem Jahr war der Anteil der Raucher von 11,2 % auf 21,2 % angestiegen mit nicht signifikantem Unterschied zwischen beiden Gruppen. Neben Alter und initialem Rauchstatus zeigte sich die „peer group“ als besonders wichtige Einflussgrose auf das Rauchverhalten. Nach anschliesender Adaptation des Programms zeigte der Vergleich der Mikrozensusdaten eine mit 11,8 % um 4,2 % geringere Raucherpravalenz als im gesamten ubrigen Baden-Wurttemberg (16,0 % Raucherpravalenz) und im restlichen Deutschland (17,5 % Raucherpravalenz). Der Anteil der Raucher in dieser Altersgruppe ist im genannten Einzugsgebiet von 2005 bis 2009 mit 7,8 % deutlich gesunken. Folgerungen: Raucherprimarpraventionsmasnahmen fur Schuler konnen bei entsprechender Konzeption wirksam sein. Allerdings kann der Raucherstatus von Schulern mit einer Veranstaltung alleine nicht nachhaltig beeinflusst werden. Unabdingbar ist daher eine intensive Vor- und Nachbereitung sowie die Einbindung der „peer group“. Das Primarpraventionsprogramm „ o hne k ippe“ wurde daher mit vielversprechendem Erfolg entsprechend modifiziert.
- Published
- 2014
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