Die Integration des Schienengüterverkehrs (SGV) in Supply-Chain-Management-Systeme (SCM) ist ein notwendiger Schritt, um die Wettbewerbsfähigkeit des SGV zu erhalten, zu steigern und damit ein Mehraufkommen zu erreichen. Eine Supply-Chain ist ein bedarfsgetriebenes Netzwerk von Organisationen, die durch Beziehungen im Material- und Informationsfluss in verschiedenen Prozessen und Aktivitäten verbunden sind. Diese Organisationen können Firmen sein, die Teile, Komponenten, Endprodukte herstellen, Logistikleistungen anbieten, oder sogar der Endkunde selbst sein.Das Supply-Chain-Management hat zum Ziel, alle Partner einer Supply-Chain in die Planung und Steuerung zu integrieren, um die Informationsbarrieren zwischen Abteilungen und Unternehmen abzubauen, mit genauen Datenplanen und koordinierte Entscheidungen treffen zu können. SCM-Systeme unterstützen diese prozessorientierte Planung und Steuerung der Waren-,Informations- und Geldfl üsse entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Dazu existieren bereits IT-gestützte Teilsysteme, die eine SCM-Integration des Schienengüterverkehrs, d.h. die Einbindung des Verkehrsträgers Schiene in die Supply-Chain-Management-Systeme der Industrie, ermöglichen oder verbessern.Die Verbesserung der Logistikfähigkeit ist eine wesentliche Voraussetzung, um Gleisanschlüsse und Einzelwagenverkehre zukünftig erhalten zu können und den Marktanteil des Schienengüterverkehrs insgesamt zu steigern. Logistikfähigkeit beschreibt hier die Integrationsfähigkeit des Verkehrsträgers Schiene in zumeist übergeordnete logistische Prozesse. Damit soll die Schiene stärker den Ansprüchen moderner Logistiksysteme gerecht werden und zu einem integrativen Bestandteil durchgängiger und unternehmensübergreifender Logistikketten werden. Die Verbesserung der Prozesseffizienz kann hierzu einen wichtigen Beitrag leisten. Zielführende Ansätze für den Erhalt und Mehrverkehr im Einzelwagen- und Gleisanschlussverkehr sind die Kooperation mit Speditionen, die Bündelung von Verkehren, effizientere Betriebsverfahren und effizientere Ressourcennutzung sowie der unternehmensübergreifende Informationsfluss im Sinne des SCM. Der Zugang zum System Schiene kann insbesondere für Verlader und Spediteure ohne bahnspezifische Vorkenntnisse durch SCM erleichtert und attraktiver gestaltet werden. Die Bahnen ihrerseits benötigen rechtzeitige und valide Informationen über künftige Aufträge, um ihre Ressourcen effizient einsetzen und Ihre Reaktionsgeschwindigkeit zu erhöhen zu können. Die Chancen bestehen vor allem in der Nutzung und Adaption vorhandener Lösungen aus industrieller Produktion für einen logistik- und damit zukunftsfähigen Schienengüterverkehr.