Das Ziel der Arbeit ist es einen Überblick über den bisherigen Stand an Möglichkeiten des BGM-Controllings zu geben. Die Arbeit dient als Leitfaden für Unternehmen, speziell für die voestalpine Böhler Welding Austria GmbH, welche ihr BGM durch Evaluationsmethoden und Kennwerte überprüfbar und steuerbar gestalten möchten. Die Arbeit beschreibt die gängigen Methoden der Evaluation von BGM und fokussiert sich auf jene, die bei einem bereits laufenden BGM-Prozess integriert werden können. Auch werden gängige BGM-Kennzahlen und ihre Eigenschaften und Erhebungsmethoden erklärt. Nach genauer Betrachtung der einzelnen Kennzahlen werden Empfehlungen und einfach anwendbare Indikatoren herausgefiltert. Die Arbeit wurde für die voestalpine Böhler Welding Austria GmbH erstellt und orientiert sich demnach an dem bisherigen Stand des am Standort integrierten Betrieblichen Gesundheitsmanagements sowie dem voestalpine Konzern allgemein. Daher wurde die Auswahl, der in der Arbeit behandelten Kennzahlen, nach der Relevanz für Industriebetriebe getroffen und diese genauer erläutert. Auch ist das Ziel der Arbeit als Nachschlagewerk für all jene zu fungieren, welche sich im Sektor des Betrieblichen Gesundheitsmanagements bewegen und sich einen Überblick über derzeit relevante Messmethoden im BGM verschaffen wollen, um den BGM-Prozess in allen Hauptprozesselementen zu erfüllen. Diese Arbeit beruht auf Literaturrecherchen in differenten online Datenbanken, wie Science Direct, Emerald Insight, Ebsco Business Source Elite, Springer Open und auch Thieme Connect, sowie Bibliotheken. Der erste Schritt der Recherche erfolgte durch systematische Informationssuche auf Science Direct, wodurch die Keywords und mit dem Thema in Verbindung stehende Begriffe, in deutsch und englisch, generiert und gefiltert werden konnten. Der zweite Schritt der Recherche fand im Online Katalog der Bibliothek der FH Joanneum und der Bibliothek der Karl-Franzens-Universität Graz unter Verwendung derselben Keywords statt, wodurch eine vielseitige Basis an Literatur geschaffen werden konnte. Die umfangreichen Ergebnisse wurden unterstützend mit Hilfe selektiver Informationssuche auf ihre Evidenz überprüft, um die relevanten Quellen herauszufiltern. Ein weiteres Augenmerk lag auf der Aktualität der Quellen. Auch wurde parallel eine Recherche über die Google-Suchmaschine eingeleitet um auch Ergebnisse in Google Books und Google Scholar, Websites von repräsentativen Institutionen und noch nicht erschienene Printmedien miteinzubeziehen. Die schlussendliche Auswahl an Quellen wurde anhand der Autoren, der Aktualität der Quelle, des betreffenden Journals und dem direkten Zusammenhang mit der Thematik getroffen. Zu Beginn der Arbeit wird die erste der drei Unterfragen abgehandelt und der Nutzen von Evaluationsmethoden und vor allem von Kennzahlen im BGM erklärt. Dieser ist, jederzeit Informationen über den wirtschaftlichen und gesundheitlichen Stand des Unternehmens bereitzustellen. Kennzahlen im BGM dienen prospektiv als Entscheidungselement und retrospektiv als Kontrollelement und werden in bestimmten Werten oder Zahlen ausgedrückt (Gutmann, 2019, P. 712-723). Die zweite Unterfrage behandelt die Problemstellung, was eine BGM Kennzahl messen soll. Nach Olbrecht & Wartner sollen Kennzahlen im BGM Aufschluss über die Wirksamkeit eines BGM-Systems mit all seine operativen und systematischen Gegebenheiten geben und als Indikator im BGM fungieren (2016, S. 40). Der Grundgedanke dabei ist, dass Kennzahlen nicht nur die Gesundheit der Mitarbeiter aufzeigen, sondern neben dem Erfolg des BGM Prozesses selbst auch die Maßnahmensetzung evaluieren und für die weitere Zielplanung als Indikator dienen. Die dritte Unterfrage behandelt, wie die Messungen schließlich durchgeführt werden können und welche Evaluationsmethoden es neben Kennzahlen noch im BGM gibt. Diese sind die Selbstbewertung, die Mitarbeiter- oder die Gesundheitsbefragung, und auch ganzheitliche Systeme, letztere sind jedoch für die voestalpine Böhler Welding Austria GmbH nach dem derzeitigen Stand des firmeninternen BGM von geringer Bedeutung und wurden deshalb in dieser Arbeit nur kurz behandelt. Die hohe Individualität der Kennzahlenverwendung im BGM erschwert eine pauschale Aussage über passende BGM-Kennzahlen für Unternehmen. Vorab sind einige maßgebliche Faktoren abzuklären, die da wären: Branche, Personalstruktur und -umfang, Arbeitsplätze, Unternehmensbereiche, Arbeitszeitmodelle, Größe. Eine gute Mischung aus Früh- und Spätindikatoren, harten und weichen Kennzahlen ist bei der Verwendung im BGM ebenfalls maßgeblich, um frühzeitig über den Stand und Verlauf des BGM Bescheid zu wissen und es steuerbar zu gestalten. Umso genauer die Datenerfassung vorgenommen wird, umso einfacher lassen sich Rückschlüsse für das BGM ziehen und umso effektiver und effizienter können spezifische wirkungsvolle BGM-Maßnahmen künftig implementiert, und Fehlinterpretationen vermieden werden. eingereicht von: Nina Egger Bachelorarbeit FH JOANNEUM 2019