1. Evaluation eines Trainingssystems für die Felsenbeinchirurgie mit optoelektrischer Detektion
- Author
-
Tim C. Lüth, R. Haase, A. Pößneck, W. Korb, N. Bahrami, Ronny Grunert, M. Strauß, Andreas Dietz, H. Moeckel, and Gero Strauß
- Subjects
Gynecology ,medicine.medical_specialty ,Otorhinolaryngology ,business.industry ,Head and neck surgery ,Medicine ,business - Abstract
Diese Arbeit stellt ein neuartiges Trainingskonzept fur die Felsenbeinchirurgie auf der Basis von Gips-Kunstoff-Modellen mit optoelektrischer Detektion von Risikostrukturen vor und evaluiert es prototypisch. Grundlage der Trainingsmodelle sind hochauflosende CT-Datensatze eines humanen Schadels. Der Datensatz wird an einem 3D-Drucker ausgedruckt. Aus Gipspulver und einem Bindemittel wird das dreidimensionale Phantom erstellt. Als Risikostrukturen wurden der N. facialis, der Labyrinthblock, die Ossikelkette, der Sinus sigmoideus, die Dura und die A. carotis interna definiert. Als Detektionsmaterialien fur die Risikostrukturen werden eine elektrisch leitfahige Metalllegierung und ein Lichtwellenleiter verwendet. 8 unerfahrene und 8 efahrene Ohrchirurgen trainierten an den optoelektrischen Trainingssystemen (Gruppe A) und auserdem an humanen Felsenbeinpraparaten (Gruppe B). Bei Verletzungen werden Anzahl, Zeitpunkt, Grad (N. facialis) und verletzte Struktur, auserdem die benotigte Gesamtzeit werden wahrend des Trainings am Modell protokolliert. Die Auswertung der anatomischen Detailtreue der Felsenbeinmodelle zeigte Ergebnisse zwischen 49,5% und 90% Ubereinstimmung. Die Fehlerdetektion wurde mit Werten zwischen 79% und 100% Ubereinstimmung mit der Wahrnehmung eines erfahrenen Chirurgen bewertet. Das Op.-Setting wurde besser gegenuber dem Frasen am humanen Felsenbeinpraparat eingeschatzt. Die Probanden bejahten die Moglichkeit, die bisherige Trainingsmethode am humanen Felsenbeinpraparat vollstandig durch das Training am untersuchten Modell zu ersetzen. Die vorliegenden Daten belegen die Eignung des hier untersuchten neuartigen Trainingssystems fur die Felsenbeinchirurgie. Das System verbindet die Vorarbeiten mit gedruckten und gesinterten Modellen mit den Moglichkeiten der Mikrosystemtechnik. Daruber hinaus ist eine vollstandige virtuelle Darstellung des Modells mit den entsprechenden weiterfuhrenden Anwendungen („look behind the wall“, virtuelle Endoskopie) moglich.
- Published
- 2009