Im Mittelpunkt der Arbeit steht die zunehmend diskutierte Thematik der Krise in der Architektur und einem damit einhergehenden paradigmatischen Wandel. Dabei handelt es sich grundsätzlich um kein neues, sondern um ein wiederkehrendes Sujet, woraus sich unmittelbar die Frage anschließt, welche Lehren aus der Vergangenheit für die Gegenwart gezogen werden können, die die Architektur verändert haben. Aus einer anfänglich unternommenen Untersuchung zu Krisenmomenten kristallisiert sich der disziplinäre Kontext der Typologie, der diese Forschung zu gewährleisten scheint. Ein Konzept, das fortwährend an einem paradigmatischen Wendepunkt neu definiert wird, als Resultat einer vorhergehenden „Bestandsaufnahme“ des architektonischen Wissens und eines differenten, innovativen Verstehens dessen. Daraus folgt das Argument, dass der Typus als formale Organisationsstruktur zeitlich bestimmt ist und dass sich in diesem Diskurs der Wandel im architektonischen Denken und die Konzeptualisierung des Entwurfs exponieren lassen. In diesem Sinne nimmt die vorliegende Arbeit das Grundlagenproblem der Zeit (Historizität) in Verbindung mit den als anscheinend objektiv und universal geltenden formalen Prinzipien auf, was u.a. von den Formalisten thematisiert wurde, aber bislang nur unvollständig geklärt ist. An dieser Problematik des Zusammenhangs der architektonischen Formentwicklung (Entwerfen) mit historischen Rahmenbedingungen setzt die vorliegende Arbeit an. Es handelt sich um ein Explizit-Machen der Hintergründe, die die Wahrnehmung (Sehen) verändern, wodurch neue intellektuelle Verknüpfungen (Denken) erstellt werden und das Wissen neu geordnet wird. Das Denken (Konzeptualisierung) und Sehen (ästhetische Wahrnehmung) ist in der Disziplin der Architektur jedoch stets mit der Materialisierung verschränkt und damit mit den sich verändernden ökonomischen und technologischen Bedingungen. Ein Faktum, das sich in der Untersuchung zu Wirtschaftskrisen im Vergleich zu Krisen in der Architektur, The focus of the thesis is the ever-increasingly discussed topic of crisis in architecture and an accompanying paradigmatic shift. Basically this is not a unique condition/subject but a recurring. It therefore follows the question: what can be learned from the lessons that changed architecture in history? In my initial investigation into moments of crisis it crystallized the disciplinary context of typology, which seems to enables this research to change over time. A concept that is continually redefined at a paradigmatic turning point, resulting from a previous “stocktaking” of the architectural knowledge and a different, innovative understanding thereof. It therefore follows the argument that the type as a formal organizational structure is historically determined and that this discourse allows to expose the changes in architectural thinking and conceptualization of design. In this sense my present thesis takes up the fundamental problem of time (historicity) in conjunction with the seemingly, as objective and universal claimed formal principles. An approach even addressed by the formalists, but hitherto only incompletely clarified. On this issue of the relationship between the creation and conceptualization of architectural form and historic conditions is where the thesis focuses on. The intention is to explain and recognize the motives that changed the perception (senses) creating new intellectual connections which then establish new orders of knowledge. In the discipline of architecture however, thinking (conceptualization) and seeing (imagination) are always entangled with the materialization and therefore with the changing economic and technological conditions. A fact barely acknowledged by previous reasoning , which seems to be confirmed by the investigation of economic crisis compared with crisis in architecture and from which the motives of an evolving paradigm can be deduced. This is no less relevant for the discipline of architecture. Herewith architectu, Ingrid Hufnagl, Zusammenfassung in englischer Sprache, Abweichender Titel laut Übersetzung der Verfasserin, Universität Innsbruck, Dissertation, 2016, OeBB, (VLID)1021042