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Der vorliegende Beitrag fasst die neuere Entwicklung wiedergutmachungsorientierter Verfahren und Maßnahmen, die im Englischen mit dem Begriff der Restorative Justice (RJ) beschrieben werden, im europäischen Vergleich zusammen. Darunter fällt insbesondere der Täter-Opfer-Ausgleich, aber auch andere wiedergutmachungsorientierte Verfahren wie sog. Konferenzsysteme (Familiengruppenkonferenzen u. ä.), die vor allem im Jugend-, zunehmend aber auch im Erwachsenenstrafverfahren entwickelt und praktiziert werden. Aktuelle Tendenzen gehen dahin, den Gedanken der RJ auch nach einer Verurteilung bei der Vollstreckung von ambulanten (Bewährungshilfe) und freiheitsentziehenden Sanktionen (z. B. im Rahmen der Auseinandersetzung mit der Tat und ihren Folgen im Rahmen des Strafvollzugs) nutzbar zu machen. Obwohl Gremien des Europa - rats und der Vereinten Nationen mit Bezug auf die von ihnen verabschiedeten inter - nationalen Menschenrechtsstandards wiederholt die bislang häufig nur marginale Anwendung des Täter-Opfer-Ausgleichs u. ä. restorativer Maßnahmen kritisieren und ihre verstärkte Anwendung propagieren, hat sich in der Praxis nicht viel geändert, im Gegenteil scheint die RJ eher als Alibi einer im Übrigen auf Bestrafung orientierten Justiz zu verkommen. Allerdings fehlt es zu einer abschließenden Beurteilung vielfach an den statistischen Basisdaten. Soweit Evaluationen durchgeführt wurden, deuten sich positive Ergebnisse im Hinblick auf die Zufriedenheit der Opfer, die Aushandlung und Umsetzung von Wiedergutmachungsvereinbarungen und nicht zuletzt die Legalbewährung bzw. Desistance i. S. einer Beendigung krimineller Karrieren an. [ABSTRACT FROM AUTHOR]

Gefangenenraten werden häufig als Indikator der Punitivität in einer Gesellschaft gewertet. Sie variierten 2015 in Europa zwischen 45 –71 pro 100.000 Einwohner in den skandinavischen Ländern und mehr als 200 bis zu 445 in einigen osteuropäischen Ländern, insbesondere Russland. In den letzten 25 Jahren gab es teilweise entgegengesetzte Entwicklungen. Deutlichen Anstiegen in etlichen west- und auch osteuropäischen Ländern steht ein Rückgang oder eine stabile Entwicklung in ebenso vielen anderen Ländern gegenüber. Der Beitrag erörtert einige Erklärungsansätze, die vor allem mit der Entwicklung der kriminalpolitischen Orientierung (Verschärfung von Strafgesetzen, der Strafzumessung etc.) zusammenhängen, ggf. aber auch auf gesamtgesellschaftlichen und politikwissenschaftlichen Faktoren beruhen können. Der skandinavische Exzeptionalismus findet sich in Teilen auch in anderen Ländern. Bemerkenswert ist der aktuelle drastische Rückgang von Gefangenenraten in Russland. Perspektiven der weiteren Entwicklung können in einer moderaten Kriminalpolitik skandinavischer, aber auch deutscher Prägung gesehen werden, die auf Front-door- (vermehrte Anwendung von Alternativen zur Freiheitsstrafe sowie Absenkung des Strafmaßes) wie auch Back-door-Strategien (vermehrte und frühzeitigere bedingte Entlassung) setzt. [ABSTRACT FROM AUTHOR]

Im vorliegenden Beitrag werden die Vorschläge des von den AutorInnen erarbeiteten Diskussionsentwurfs für ein Landesresozialisierungsgesetz präsentiert und erläutert. Die AutorInnen formulieren die Hoffnung, dass die konkreten Vorschläge hinsichtlich der ambulanten Resozialisierungshilfen einschließlich der Rechte der betroffenen straffällig gewordenen Menschen auch Auswirkungen auf die gesamte Kriminalpolitik, den gesellschaftlichen Umgang mit Delinquenz und insbesondere den Strafvollzug haben. [ABSTRACT FROM AUTHOR]

This article considers the impact that constitutional law can have on penal policy through an analysis of current developments in the law governing youth prisons in Germany. It sketches the emergence of constitutional guidelines for the development of German prison law generally and then pays close attention to a recent decision of the German Federal Constitutional Court on the constitutionality of current provisions on the implementation of youth imprisonment. The implications of the judgment of the Court for future German legislation in this area are outlined. Particular attention is paid to the emphasis that the legislator is expected to place on international minimum standards and to the role research on treatment plays in setting limits to legislative discretion. The conclusion considers the wider implications for penal policy of combining a formal rule that constitutionally guaranteed rights of prisoners can only be restricted by primary legislation, with substantive constitutional requirements for the objectives of penal legislation and for how these objectives should be met. It argues that such a rule is potentially applicable not only in Germany but also in other countries with similar constitutional traditions. [ABSTRACT FROM AUTHOR]

The article discusses the prevalence of traumatization and mental disorders in male European long-term prisoners as part of a study of the living conditions of prisoners serving sentences in European countries. The Posttraumatic Diagnostic Scale (PDS), the Brief Symptom Inventory (BSI) and questions on attempted suicide and auto-aggressive behavior were used in the study. More than 50 percent of the participants were found to be in need of treatment due to psychological symptoms.