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Dieses Buch untersucht die Begriffe „Ich“, „Masse“ und „Mensch“ in der lyrischen Produktion des expressionistischen Jahrzehnts. Die detaillierte Analyse der Einzelwerke von Jakob van Hoddis, Alfred Lichtenstein, René Schickele, Georg Heym, Alfred Wolfenstein, Paul Boldt, Ernst Stadler und Ludwig Rubiner erlaubt zudem einen Einblick in diese wichtige Epoche der deutschen Literatur sowie eine Differenzierung ihrer Hauptströmungen und Phasen. Die Autorin zeigt auch, wie sehr diese literarische Epoche durch den Ersten Weltkrieg bestimmt wurde.

This book offers an in-depth discussion of the evolution of modernist poetry in Taiwan, with a focus on periods preceding and following World War II, and contextualizes the movement within the broader frameworks of Western, Japanese, and Chinese modernism. Through a comparative, dialectical approach, each chapter introduces individual poets and their works to explore key modernist themes such as intellectualism, fudo, pure poetry, translinguistic practice, exile, Cold War cultural ideology, and irony. Despite its significance, Taiwan's modern poetry has received inadequate scholarly attention within Sinophone language and literature studies; this work aims to address the gap in the literature, offering fresh perspectives and innovative methodological and theoretical frameworks for those interested in Taiwan's modernist poetic tradition.

This book analyses the impact of economic informality on the novel form across the modern world-system, looking specifically at works by Antonio de Almeida, Machado de Assis, Dany Laferrière, Ngũgĩ wa Thiong'o, Nadine Gordimer, and Masande Ntshanga. It sees the representation of informal economies as a structural homology of world-literature. In chapters on the figure of the agregado in the nineteenth-century Brazilian novel; sex work in Haitian fiction; the politics of the informal economy in the post-apartheid South African novel; and Ngugi's representation African occult economies, Josh Jewell explores the relationship between the rise of improvised economic activity—and its consolidation under neoliberalism in postcolonial nations—and literary form. He shows how informal economies can be grasped as locations of strategy and improvisation whose subjects must shift constantly between officialdom and underground networks; between the realms of the licit and illicit. This produces highly heterogenous narratives oscillating between different tones and registers (unserious and tragic), social spaces (working-class and elite), and conceptions of reality. By comparing the various situated aesthetics of informality, this book instrumentalises the Warwick Research Collective's compelling but nebulous idea of a world-literature that “variously registers” a “singular modernity”.

Welche Bedeutung hat Serendipität als Modell ungeplanter, ungesuchter und zufallsgespeister Kreativität für Darstellungen und Praktiken des Spurenlesens? Diese Frage erkundet der vorliegende Band ausgehend von Carlo Ginzburgs Begriff des „Indizienparadigmas“, der Spurenlesen und Zeichendeuten als grundlegende Kulturpraktiken ausweist, einerseits und dem von Horace Walpole 1754,erfundenen‘ „serendipity“-Konzept andererseits, das im 20. und 21. Jahrhundert eine stark zunehmende theoretische Konjunktur erfahren hat. Vor diesem Hintergrund untersuchen die Beiträge Schnittpunkte von Spuren und Serendipität in der internationalen (Kriminal-)Literatur sowie in forensischen Ästhetiken und in TV-Serien. Darstellungen des Spurenlesens aus diversen historischen und kulturellen Kontexten werden verglichen, um so die Frage zu bearbeiten, inwiefern Akzentuierungen des Serendipitären alternative Ausprägungen der detektivischen Ratio hervorbringen.

Gesellschaftsdiagnosen durchkreuzen die Soziologiegeschichte in sehr unterschiedlichen Formen. Während sich geschichtsphilosophische Traditionslinien weitestgehend verflüchtigt haben, bestimmen aktuell interdisziplinäre und intermediale Experimentierfelder das Geschäft der Gesellschaftsdiagnose. Gegenwärtig wird diese Gattung mit performativen Instrumentarien erweitert, die im Zusammenhang stehen mit'sozioautobiographischen'Schreibweisen. Gesellschaft wird hier zusehends mit dem Aufzug von Figuren und figurativen Darstellungsmodi an der Schnittstelle von Autobiographie und soziologischer Reflexion verhandelt. Dieser Band nimmt sich dieser Konjunktur an und versammelt Beiträge zur aktuellen Tendenz der szenischen Adaption bzw. Neuausrichtung dieser Stoffe, die anhand exemplarischer Fallbeispiele (u.a. Elfriede Jelinek, Milo Rau, Kim de l'Horizon) dargelegt werden.

Dieses Buch untersucht, wie islamische Rechtsgelehrte im 20. Jahrhundert in ihren Rechtsgutachten (Fatwas) rhetorisch Autorität generieren und wie sich Traditionalismus und Reformdenken in den Argumentationsmustern, der Intertextualität sowie im Duktus dieser Texte niederschlagen. Damit bietet dieses Buch einen interdisziplinären Zugang zu islamischen Rechtstexten, deren sprachliche Realisierung bisher nur wenig Aufmerksamkeit erhalten hat. Dies, obwohl eine Auseinandersetzung mit der Rhetorik rechtlicher Praxis vertiefte Einblicke in diese sowie in die Konstitutionsbedingungen der Rechtstexte verspricht, ausgehend von dem Grundgedanken der „Recht und Literatur“-Forschung, dass Recht schließlich immer über Sprache kommuniziert wird. Der erste Teil des Buches bietet einen umfassenden Überblick über die Genese des breit gefächerten Genres der Fatwa und des Muftitums bis zur Moderne, wobei Ägypten im Fokus steht. Anschließend werden zwei exemplarisch ausgewählte Fatwas zur Thematik Fotografie/Bildwerke des Reformers Muḥammad Rašīd Riḍā (1865–1935) und des Traditionalisten Ḥasanayn Muḥammad Maḫlūf (1890–1990) im Lichte sowohl gesellschaftlicher Umbrüche des frühen 20. Jahrhunderts als auch des andauernden innerislamischen Diskurses um taqlīd und iǧtihād, ein Diskurs um Geltung, Kompetenz und Autorität, auf mehreren Ebenen detailliert analysiert.

Etwa seit der Jahrtausendwende ist ein internationaler und nach wie vor anhaltender Boom von Adaptionen der griechisch-römischen Mythologie und Historie zu verzeichnen. Dieser ist durch eine bemerkenswerte mediale Vielfalt und Vernetzungsfreude gekennzeichnet. Folglich erstreckt sich die „modernste Antike“ unserer Zeit nicht nur auf hochliterarische Texte oder Neuinszenierungen antiker Dramen auf dem Theater, sondern entfaltet auch in gegenwärtigen Massenmedien vom Historienroman, dem Comic bis hin zum Hypermedium Themenpark und zum Alltagsmedium Internet seinen Wandlungsreichtum. Mithin scheint die Zeit der postmodernen Renaissance der Antike angebrochen zu sein. Die vielschichtigen Phänomene, die sich der altertumswissenschaftlichen Antikenrezeptionsforschung als Gegenstände bieten, sind mit dem Philosophen Hans Blumenberg (1920–1996) zu verstehen als Erscheinungsformen einer modernen Arbeit am Mythos. Als solche eröffnen sie Anschlussmöglichkeiten für neue Geschichten und Verfahrensmöglichkeiten zur ästhetischen und ethischen Auseinandersetzung mit den eigenen Grundfragen menschlichen Daseins im Spannungsfeld von Veralltäglichung und Entalltäglichung. Diese Forschungsaufgabe ist bislang in zahlreichen, teilweise weit verstreuten Einzeluntersuchungen angegangen worden. Oft handelt es sich um Fallstudien oder Ansätze zur Bündelung des reichen Materials. Dies hat zu einer erheblichen fachlichen und methodischen Heterogenität der Zugänge geführt. Dabei werden die sprach-, kulturraumspezifischen und medialen Unterschiede und Zusammenhänge in den Adaptionsstrategien allerdings oft nicht hinreichend reflektiert. Diese Lücke will dieser Band mit seiner synthetisierenden Anlage schließen. Er setzt sich zum Ziel, im Dialog der Fächer die als aussichtsreich erkannten Forschungsfelder vorzustellen. Innerhalb dieser Themenbereiche werden Untersuchungsdesigns für eine betont interdisziplinäre und intermediale Methodik erprobt. Diese streben eine systematische Zwischenbilanz der bisherigen Forschungserträge an und haben das Ziel, die bisherigen Ansätze synergetisch zu verweben. Der Band schafft eine Grundlage, um im Zusammenwirken der Disziplinen die Präsenz und die Bedeutung von Mythos und Historie der griechisch-römischen Antike in den europäischen Sprach- und Kulturräumen der Gegenwart punktgenau untersuchen und einordnen zu können.

This is the first book-length study of imperial crossings in Thomas Hardy's novels and short stories. Combining the strengths of world-literary and world-systems analyses with a cultural materialist approach, the study offers unparalleled coverage of global links in Hardy's fiction, engaging, in addition, with a range of dissenting responses – at both formal and thematic registers – to the British world-system's exploitative structures. Hardy's prose outputs reveal that the empire, contrary to popular critical assumptions in postcolonial studies, did not harmonise the classes, genders or regions into a shared national imperial identity, culture or destiny. A major component of the study additionally includes comparative readings of the'modern'world-system and imperial sociality in writings by Joseph Conrad, H. Rider Haggard, Elizabeth Gaskell, Rudyard Kipling, David Livingstone, and in Chartist poetry. The book will be an invaluable resource to teachers, students and enthusiasts working in the field of world literature, and in Victorian, postcolonial and settler colonial studies.

This book brings together a collection of essays on the occasion of the fiftieth anniversary of the arrival of the first man on the moon – a time when tourist journeys to the moon, now a real possibility, were no more than a fantasy. Divided into four sections, illustrating different perceptions of the moon, the common aim of the essays in this book is to examine how mankind's interest in the moon has been represented in Literature and the Arts, an objective underpinned by the desire to exploit the relationship between the so-called two cultures—the Humanities and Science—as C.P. Snow perceived them in his pioneering work (1959). The plethora of ways in which our companion satellite has been portrayed has led the authors of the essays to draw upon research from the history of science as well as from literary, cultural and artistic studies. In addition to analysing the impact on literature and music, of our arrival on the moon, whether real or imaginary, these studies also examine how writers along the centuries have appropriated the moon as a metaphor in order to project latent conflict, criticise the society or politics of their day, reflect upon scientific or technological discoveries or fantasise about journeys, encounters or imaginary realities.

Medizin und Literatur zusammenzubringen ist verheißungsvoll, denn die Literatur lässt uns mit dem Leben in Berührung treten, und so vermittelt die Literatur vielfach ein Lebenswissen, das empfänglich sein kann für die Vielschichtigkeit der Erlebnismomente kranker Menschen in ihren jeweiligen Lebenskrisen. Literatur kann durch die Erzählung von Lebensgeschichten auf ihre Weise das Verständnis von Menschen erweitern, denn wer sich mit Literatur beschäftigt, erhält ein vertieftes Einfühlungsvermögen in existentielle Fragen, die vor allem bei kranken Menschen in ihrer Krisenerfahrung im Zentrum stehen. Die Literatur kann Zugang eröffnen zur Vielfalt möglicher Deutungen von Gesundsein und Kranksein, individuelle Umgangsformen mit Krankheit in Gang setzen. Die Beschäftigung mit der Literatur bereichert die Medizin in einer entscheidenden Weise, denn während die Medizin in ihrer vornehmlich naturwissenschaftlichen Ausrichtung auf die Verobjektivierung des Befundes ausgerichtet ist, kann die Literatur das Objektive anfärben und mit Leben füllen, einen Ausblick in den grenzenlosen Horizont verschiedenster Lebenswelten eröffnen. Literatur kann die Einsicht aufschließen, die Laborwelt und Lebenswelt, Krankheit und Kranksein, Wissenschaftlichkeit und Zwischenmenschlichkeit miteinander zu verbinden. Medizin wird erst durch den Blick auf den ganzen Menschen ihrem genuin sozialen Anspruch gerecht, die Literatur kann dafür sensibilisieren. So möchte der vorliegende Band durch das Zusammenführen namhafter Autoren, denen wir für ihre Leistung mit tiefem Dank verbunden sind, das besondere Potential der Literatur für eine Humanisierung der Medizin aufzeigen.

Offering comparative and interdisciplinary approaches to Natalia Ginzburg, this volume situates Ginzburg's works within major critical discourses to articulate innovative readings and mobilize further lines of inquiry. The first section, “World Literature and World Making,” uses translation practices, world literature, and transnational studies to theorize the growing popularity of Ginzburg. The second section, “Female Bodies, Voices, and Gazes,” draws on gender and queer studies, speech act theory, intersectional feminism, and media studies to begin to address gaps in Ginzburg scholarship. The last section, “Identity, Topography, and Forms,” approaches Ginzburg through the lenses of trauma studies, topography, novel and essay studies, and Jewish identity. Natalia Ginzburg's Global Legacies both makes available in English important Italian research and builds on significant international discourses. In bridging Italian and Anglophone scholarship, the volume engages students and scholars of Comparative and Italian literature, world literature, and women's writing, as well as general readers of Ginzburg.

Zwischen 1933 und 1945 dokumentierten zahlreiche Geflüchtete ihre Erfahrungen mit dem NS-Regime, um die (Welt)-Öffentlichkeit über dessen Verbrechen aufzuklären. Mittels rhetorischer und narrativer Verfahren und dem gattungsspezifischen Referenzversprechen implizieren diese Texte eine komplizitäre Rezeptionshaltung, die konstitutiv für ihre Poetik ist. Die vorliegende Studie bringt auf innovative Weise Ansätze aus der Exilforschung, der internationalen Autobiographie- und Life Writing-Forschung sowie der literaturwissenschaftlichen Pragmatik zusammen. Dabei entwickelt sie das Konzept der ‚Komplizenschaft‘ als eine rezeptionsästhetische Analysekategorie, die den komplexen und weitaus unterschätzten Poetiken der testimonialen Exilautobiographik Rechnung trägt. In eingehenden Fallstudien werden Autobiographien von Stefan Zweig, Sebastian Haffner und Catherine Klein untersucht.

V. S. Naipaul is a major and controversial figure in postcolonial and world literature. This book provides a challenging and uncompromisingly honest study that engages with history, genre theory, aesthetics, and global literary culture, with close reference to Naipaul's published and archival material. In his fiction and creative histories, the definition of the modern idea of world literature is informed by the importance of an artistic ordering of perception. Although often expressing ideas that are prejudicial and morally repugnant, there is an honesty in his writings where one finds extraordinary insights into how life is experienced within colonial structures of power. These colonial structures provided no abstract unity to the field of literary expression and ignored vernacular cultures. The book argues that a universal ideology of the aesthetic, transcending time, regions, and languages, provides world literature with a unity which is possible only within a critical universal humanism attuned to heroic readings of texts and cultures.

Das interdisziplinäre Buchprojekt widmet sich den klanglichen Dimensionen von Sprache in Literaturwissenschaft, Linguistik und Translatologie.Die Beiträge beschäftigen sich dabei insbesondere mit Übergangsphänomenen zwischen Mündlichkeit und Schriftlichkeit sowie zwischen dem brasilianischen und dem deutschen Sprach- und Kulturraum.

Populären Werken wird seit Jahrhunderten der Status des Kunstwerks aberkannt, unter Verweis auf deren vermeintliche Oberflächlichkeit, Eindimensionalität, Effekthascherei und Standardisierung werden sie streng von ‚echter‘ Kunst geschieden. Schiller, Nietzsche, Adorno, Greenberg, unzählige Kritiker und Feuilletonisten in Westeuropa und den USA – sie alle eint ein starker Vorbehalt gegenüber dem, was von den Vielen anerkannt, geschätzt und gekauft wird. Seit Beginn des 18. Jahrhunderts und besonders seit den 1950er Jahren gibt es aber auch eine Reihe von Argumenten gegen die Auffassung, dass nichts Kunst sei, was auf große Zustimmung trifft. Die Fülle an unterschiedlichen Positionen, Aussagen und Argumentationsmöglichkeiten aufzuzeigen, zu bündeln, zu systematisieren und zu überprüfen, die dem Populären zu künstlerischer Anerkennung verhelfen wollen, ist Zweck dieses Buches. Das Resultat ist eine umfassende Darstellung von Gründen, auch populäre Werke aus Literatur, Musik, Film,Fotografie, bildender Kunst und Design als genuine Kunstwerke betrachten zu können.

Das Buch präsentiert eine mathematische Leseart des literarischen Raums, die als Werkzeug benutzt wird, um die Verflechtungen von Raum, Zeit, Thematik, Handlungsverlauf, Figurenkonstellation und Erzählperspektive in interkulturellen Romanen kartographisch zu untersuchen. Im Mittelpunkt des Projekts steht eine Datenbank von dreiundsiebzig Romanen, die nach 1990 veröffentlicht wurden und unter dem Begriff Eastern European turn in der deutschsprachigen Literatur subsumiert wurden.

This edited volume is first of its kind to document and critically analyse the changes took place snice China's opening-up and reform and its impact on Dongbei, China's North-East region, known for its remote and vast landscape, unique and othered culture, rich resources, mighty infrastructures and industries, geopolitical significance. Through presenting up-to-date and multidimensional case studies, the book covers three major aspects of Dongbei, which put people at the heart of our scholarly focus, namely people's mediated life through traditional and new media; people's social, cultural, and living spaces; artistic and fictional representations of people's everyday life.

In der 4. Auflage ist das Buch umfassend neu konzipiert worden. Neben den Kapiteln von den Puritanern bis zur Postmoderne, die als Klassiker in der Amerikanistik gelten und nur wenig verändert beibehalten werden, sind alle anderen Kapitel entweder neu geschrieben oder stark revidiert worden. Die ausführlichen Porträts der indigenen und der Latino/a-Literatur, der afro- und asiatisch-amerikanischen Literatur tragen der ausgeprägten Diversität der literarischen Kultur der USA Rechnung. Kernstück ist ein ganz neu verfasstes, umfangreiches Kapitel zur Literatur der Gegenwart.

First of its kind, this essay collection examines the intellectual trajectory of Latin America's foremost literary critic and dialectician, underscoring its relevance for contemporary debates on world literature. The volume shows how Schwarz's concrete analyses of Brazilian literature and culture offer a theoretical blueprint to understand the literary registration of capitalism's combined and uneven development. Exploring concepts such as misplaced ideas, objective form, and volubility, the contributors show how the nuance of Schwarz's interpretive practice can be productively remodelled into a program for world-literary studies. Throughout the volume, Schwarz's unparalleled contributions to cultural theory, long neglected in the Anglophone academy, are rigorously and creatively debated. Roberto Schwarz and World Literature is a primer on literary criticism as concrete practice and an indispensable book for those interested in how literary form mediates social reality.

Vikram Seth is a critical enigma. He is recognized as one of the most important Indian Anglophone authors of his generation; his individual works have been widely reviewed, yet his work has rarely been approached as a whole and remains surprisingly understudied. Perhaps the chief reason for the paucity of critical response to the full compass of Seth's work is his disregard for intellectual fashion. Indeed, Seth is at once very popular and deliberately unfashionable. His literary affiliations are conservative; seemingly uninterested in any revisionary narrative, he is equally unconcerned by the interpenetration of cultures in our globalized world, representing assimilation rather than cultural difference. He defies the expectations of both postcolonial and world literature; therefore, to discuss his critical neglect is to shed light on the limitations of these labels. As the most thorough attempt to map a general poetics in Seth's work, this study – the first of its kind on this writer– develops a new critical methodology to capture the nuances of Seth's literary strategies. It provides scholars and students insight into the key features of Seth's work and uncovers a consistent authorial strategy running through his seemingly disconnected body of work, namely a systematic use of intertextual practices.

This book provides guidance for improving primary classroom reading instruction. As education stakeholders now recognise, there is an urgent need for policy and practice beyond phonics and for improved reading outcomes. This timely text supports a well-balanced, effective and affective classroom reading programme. The author describes the co-generative work of Belinda, a Brisbane based primary teacher and her Year Three class. In a sequence of 24 descriptive vignettes, she provides details of the activities in which Belinda engages her students­, in weekly sessions dedicated entirely to literary appreciation and educative reading for enjoyment. The project illuminates the beauty of book blether – the significance of students'literary talk. The author applies John Dewey's philosophy on aesthetic experience in explanatory responses to Belinda's teaching, and demonstrates how this work might be replicated in the primary classroom. The book will appeal to pre-service teachers and educators, academics in the field of reading instruction, dialogic pedagogy and literacy improvement, as well as primary school practitioners.

Der Band versammelt Studien zur juristischen und zur literarischen Hermeneutik sowie zu deren Verhältnis. Auf der Grundlage philosophischer und theologischer Konzepte zum Verstehen und zur Interpretation von Texten werden die Besonderheiten der Auslegung von Recht und Literatur erörtert. Die spezielle Herausforderung besteht in der Korrelation der spezifisch juristischen und spezifisch literarischen Kunst der Auslegung. Berücksichtigt werden zudem der historische Wandel dieser Bereichshermeneutiken und deren Verhältnis zueinander.

This book is the first monograph of its kind in the academic world which comprehensively expounds the new methodology of humanities. The quadruple-evidence method is one which integrates quadruple-evidences to open up new horizon for interpretation of ancient culture in the three-dimensional manner. The first layer of evidence refers to documents passed down from the past; the second layer of evidence refers to local written materials; the third layer of evidence includes oral legends of anthropology and folklore and etiquette in the living folk customs; the fourth layer of evidence refers to those ancient objects and images either unearthed in archaeological excavations or handed down from the past. The book consists of theoretical explorations and their applications in individual cases. While the first part studies the academic evolution, theory and methodological value of the quadruple-evidence method, the second part, in using the method in different cases, explores different historical and cultural phenomena in the history of China, attempting to extend the frontier of the origin of civilization from the approach of mythological study

Die Beiträge dieses Open-Access-Buchs diskutieren das Verständnis von Rhetorik, mit dem heute in Literatur- und Rechtswissenschaft gearbeitet wird. Sie beleuchten, inwiefern sich die westliche Tradition von rhetorischen Perspektiven aus anderen Sprach-, Kultur- und Rechtsräumen unterscheidet. Während die Rhetorik in antiker Tradition in der Literaturtheorie nach wie vor eine große Rolle spielt, hat sie ihren Status als Leitdisziplin in den Rechtswissenschaften eingebüßt und ist lediglich für Teilbereiche wie Argumentationstheorie und Rechtslogik relevant. Der Band nimmt Recht und Literatur in ihrer gemeinsamen sprachlichen Konstitution ernst und fragt nicht zuletzt nach einem geteilten Grundverständnis von Rhetorik.

'Re-reading is one of life's joys,'Anne Drury Hall reminds us. Not simply from the sweetness of remembering or because of the way a book can be like an old friend, but because returning to a great book is inseparable from the endeavor to succeed at being human. The'pull of something old and steady and reliable, the pull to rise to a higher plane'is an important aspect of this experience, where the reader truly'notices'and'connects'with the world and himself. This is why books are the cornerstones of education and the source of the power of concentration. After leaving school and becoming lost in adulthood, can one return to these books and revive the quest to be great? For this is why we call such books'great'. Yet as Hall says,'few people use the phrase'great books'any more except ironically, because there is an odd view in the current intellectual fog that there is no such thing as'greatness''. She is compelled, then, to reexamine the so-called great books and make the case for their eternal importance. It is a task that requires not only swimming against the disenchanted march of the post-modern reader into adulthood, but also asserting the unthinkable––namely, that great books were written by great men who achieved this status through their own labor and endurance. Hall reintroduces the reader to Plato, Homer, Chaucer, Shakespeare, Milton and Melville and hopes this will expose the fraud of most of contemporary literature, and encourage taste and stamina for the works that promise to exhilarate. And Hall argues well that the thrill of these books draws from one shared feature:'The heart of these books is the drama of choice.'If Roger Scruton is famous for showing us that ideas have consequences, Hall provides the reader the vision of himself as standing on the brink and the urgency of taking life seriously again. For many this means taking books seriously again. This book is an important companion to the works treated therein, for teachers and students alike. Both need encouragement in the laboring of instruction or reading the impressive classics. Particularly apt is Hall's treatment of the difficulty of teaching Shakespeare. For the not-so-recent university graduate, perhaps this book will bring him once again to wander where the Muses still haunt. Indeed, even the well-read will enjoy Hall's keen interpretation of the glory of these stories. This is a book written by a true teacher.

Die Beiträge dieses Bandes stellen ‚Zirkulation‘ als Konzept der Literaturwissenschaft neu zur Diskussion. Das Ziel besteht darin, diesen Begriff gegenüber seinem metaphorischen Gebrauch methodisch-theoretisch zu profilieren, materiell-phänomenal zu konkretisieren und auf transnational organisierte Literatur hin zu erweitern. Dadurch lassen sich literarische Zirkulationsprozesse von anderen Modellen medialer Bewegung unterscheiden. Zudem soll ‚Zirkulation‘ als eigenständiger ästhetischer und poetologischer Begriff etabliert werden, der in den Diskussionen um den Wert und die Bewertung literarischer Texte neben bestehende Kategorien wie ‚Gehalt‘, ‚Komplexität‘ und ‚Selbstreflexivität‘ treten kann.

Die vorliegende Studie verfolgt das Anliegen, die komplexen und schwierigen Fragen jüdischer Identität und Selbstbeschreibung in der deutsch-jüdischen Gegenwartsliteratur einer fundierten Analyse zu unterziehen. Im Mittelpunkt der Untersuchung stehen Maxim Billers Romane Biografie (2016) und Sechs Koffer (2018) sowie Doron Rabinovicis Roman Andernorts (2010) und der (von ihm in Co-Autorschaft mit Natan Sznaider verfasste) Roman Herzl Relo@ded (2016). Beide viel beachteten Autoren bringen die Fragen innerjüdischen Selbstverständnisses ebenso in den Blick wie sie die Rollen Deutschlands, Österreichs und Israels als Kulissen und Resonanzräume für jüdische Existenz in der Gegenwart thematisieren. Im Zentrum der Interpretationen steht die Fragestellung, wie die jüdische Identitätsthematik in den vier Romanen bearbeitet und literarisch gestaltet wird. Die literaturwissenschaftliche Arbeit sucht die vor allem der Neuheit der Romane geschuldete Forschungslücke mithilfe politischer undsoziologischer Theorie, psychoanalytischen und sozialpsychologischen Ansätzen sowie Impulsen aus der Gedächtnis- und Ideengeschichte zu schließen.

Literatur hat nicht selten Recht als ihren Gegenstand, und Recht regelt Literatur auf vielfältige Weise. Diese gegenseitige Vergegenständlichung, zusammengefasst unter dem Begriff der „Materialität“, geschieht in verschiedenen Formen und erfüllt unterschiedliche Funktionen. Daraus ergibt sich eine Fülle von Fragen zur normativen Qualität des Rechts und zu den kulturellen Reflexionsleistungen der Literatur. Der Band fragt daneben auch konkreter nach der Rechtsförmigkeit des Fiktiven, der narrativen Ordnung von Rechtstexten, der historischen Wandelbarkeit des Verhältnisses von Recht und Literatur oder den rechtlichen Bedingungen des Buchmarktes.​Dies ist ein Open-Access-Buch.

This book ‘plays up'stories of mostly unknown figures and their journeys through a life affected by movement, and a search for home. It engages with individuals and groups whose passions have carried the subjects through ‘uncharted'or unhomely territories, here told in a series of ‘tracks'depicting their roles in community memories and histories. Side A engages with individual journeys, such as Lewis, the American black literature book seller; the civil rights activist, Izzy, an American-Swedish folklorist; Eugene, a black classical pianist; and Pi, the Jew transported to Sweden during WWII. Side B focuses on communal histories and alternative educational and artistic spaces, addressing life writing and memory in German comic books; alternative educational spaces in Israel-Palestine and Africa, and ‘small press passions'of zines/newsletter culture. Tellers and their interpreters are mediating identities where nationality, race, and class (and other markers of identity) have influenced selfhood and collective belonging - revealing how individuals and outsider cultures have the power to influence dominant cultures and inspire societal change.

Ernst Jandl (1925–2000) gehört zu den wichtigsten Lyrikern des 20. Jahrhunderts. Mit Lettern- und Lautgedichten machte er sich in den 1950er Jahren in seiner Heimat Wien zum Außenseiter, fand jedoch rasch Anerkennung in den Zentren der Konkreten Poesie in Stuttgart, Prag, London. Wie ein Popstar entführte er bei lautstarken Auftritten die Jugend der Revolte-Generation mit Sprachwitz und -spiel in die Schmerzbezirke von Krieg, absurdem Alltag, Liebesdefizit. Er setzte dem hohen Ton eine „heruntergekommene“ Sprache und unterkühlten Dialekt entgegen. Mit der Lebenspartnerin Friederike Mayröcker schuf er Pionierwerke des ‚Neuen Hörspiels‘. Hans Haider legt nach Archivrecherchen in halb Europa und jahrzehntelanger Tätigkeit in der Wiener Kulturszene als Kritiker und Herausgeber die erste umfassende Jandl-Biographie vor.

This book brings together leading scholars in the history of science, history of universities, intellectual history, and the history of the Royal Society, to honor Professor Mordechai Feingold. The essays collected here reflect the impact Feingold's scholarship has had on a range of fields and address several topics, including: the dynamic pedagogical techniques employed in early modern universities, networks of communication through which scientific knowledge was shared, experimental techniques and knowledge production, the life and times of Isaac Newton, Newton's reception, and the scientific culture of the Royal Society. Modeling the interdisciplinary approaches championed by Feingold as well as the essential role of archival studies, the volume attests to the enduring value of his scholarship and sets a benchmark for future work in the history of science and its allied fields.

In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts avanciert die Erinnerung zu einem zentralen Gegenstand der deutschsprachigen Lyrik. Das bislang in der Forschung weitgehend marginalisierte Genre der Erinnerungslyrik wird in der vorliegenden Arbeit erstmals systematisch erschlossen. Die Untersuchung ist zum einen auf die lyrische Inszenierung von Erinnerungsakten, -orten und -objekten ausgerichtet. Zum anderen wird diskutiert, inwieweit sich insbesondere in der Geschichts-, Denkmals- und Trauerlyrik erinnerungspoetische Formationen herausbilden. Die künstlerisch anspruchsvollen und zeitreflexiven Erinnerungsgedichte August von Platens und Eduard Mörikes werden in zwei eigenständigen Fallstudien behandelt.

In diesem Buch wird zunächst im Rückgriff auf die agonistische Demokratietheorie von Chantal Mouffe beschrieben, dass Sprache als politisches Bezugssystem funktioniert. Auf der Grundlage von Hannah Arendt und Jürgen Habermas wird dann eine Politik der Sprache entwickelt. Mit Bezug auf Seyla Benhabib wird eine kommunikative Ethik hergeleitet, die auf der methodischen Ebene an die dialogische Theorie und an die Polyphonie der Literatur nach Michail Bachtin angeschlossen wird. Das Modell der polyphonen Autorschaft wird schließlich auf die Böll-Forschung und auf die Werke des Autors Heinrich Böll angewendet.

Die Geschichte der Menschheit ist ohne das Migrationsphänomen kaum zu denken, das an seiner Aktualität bis heute nichts verloren hat. Rasante Entwicklungen in den Bereichen Technologie, Kommunikation und Transport in den 1990er Jahren führen zu sozialen, kulturellen und ökonomischen Umwälzungen. Wie alle prägenden Ereignisse finden auch diese Eingang in die Literatur, wodurch die Literaturproduktion und damit verbunden die Literaturwissenschaft einem Wandel unterliegt. Das Ziel dieser Arbeit ist es, Migrations- und Globalisierungsdiskurse in hybriden Literaturen zu erfassen und diese im Kontext der Weltliteraturkonzepte neu zu erörtern. Hierfür werden ausgewählte hybride Literaturen als Gegenstand herangezogen. Die theoretische Basis gründet auf Goethes Weltliteraturkonzept und den seit der Globalisierung darauf aufbauenden, neuen Konzepten wie z.B. die Neue Weltliteratur der Literaturwissenschaftlerin Elke Sturm-Trigonakis. Des Weiteren wird als Ergänzung zu den literaturwissenschaftlichen Erkenntnissen die soziologische Perspektive der Thematik durch eine qualitative Datenerhebung beleuchtet.

This handbook brings together 42 contributions by leading narratologists devoted to the study of narrative devices in European literatures from antiquity to the present. Each entry examines the use of a specific narrative device in one or two national literatures across the ages, whether in successive or distant periods of time. Through the analysis of representative texts in a range of European languages, the authors compellingly trace the continuities and evolution of storytelling devices, as well as their culture-specific manifestations. In response to Monika Fludernik's 2003 call for a'diachronization of narratology,'this new handbook complements existing synchronic approaches that tend to be ahistorical in their outlook, and departs from postclassical narratologies that often prioritize thematic and ideological concerns. A new direction in narrative theory, diachronic narratology explores previously overlooked questions, from the evolution of free indirect speech from the Middle Ages to the present, to how changes in narrative sequence encoded the shift from a sacred to a secular worldview in early modern Romance literatures. An invaluable new resource for literary theorists, historians, comparatists, discourse analysts, and linguists.

This is an open access book. The 5th International Conference on Literature, Art and Human Development (ICLAHD 2023) was held on October 20-22, 2023 in Chengdu, China. Literature is an art that reflects the social life and expresses the author's thoughts and feelings by shaping images with language as the means. Art is a social ideology that uses images to reflect reality but is more typical than reality. It includes literature, painting, sculpture, architecture, music and so on. Literature is one of the forms of expression belonging to art. Literature and art are difficult to separate by a clear boundary, but also for people to create more infinite imagination space. ICLAHD 2023 is to bring together innovative academics and industrial experts in the field of Literature, Art and Human Development research to a common forum. The primary goal of the conference is to promote research and developmental activities in Literature, Art and Human Development research and another goal is topromote scientific information interchange between researchers, developers, engineers, students, and practitioners working all around the world. The conference will be held every year to make it an ideal platform for people to share views and experiences in Literature, Art and Human Development research and related areas.

In den letzten Jahren hat sich die Forschung zu den Beziehungen von Literatur und Religion unverkennbar intensiviert. Der vorliegende Band unterzieht sie einer Bestandsaufnahme und fragt nach den Paradigmen, die diese Arbeiten geleitet haben und leiten. Welche Fragen stellt die Forschung – welche nicht (mehr)? Welche theoretischen und methodischen Orientierungen bestimmen den Diskurs? Wie könnte er sich in Zukunft entwickeln? Lassen sich disziplinäre oder auch interdisziplinäre Paradigmenwechsel ausmachen? Die Beiträge rekonstruieren die Forschungsgeschichte etwa zum Trauerspiel, zu Klopstock oder zum antiken Roman und geben Überblicke über breitere Diskurse wie die literaturwissenschaftlich orientierten Bibelwissenschaften, die religionsbezogene Comic-Forschung oder die US-amerikanische Debatte über „Literature and Religion“.

This book offers a comprehensive introduction to medio-translatology, including its historical and literary setting, its core concept, and its practice and theory. Medio-translatology, inspired by scholarship in comparative literature and the “cultural turn” in Western translation studies, has tackled many issues which previously went unnoticed or were ignored in traditional translation studies in China; it falls within the scope of literary studies and cultural studies, extending beyond the confines of language and treating literary translations and translating as historical facts.Emerging from comparative literature, medio-translatology looks at literary translation from a new and broader perspective, and explains, with illustrative and compelling examples, that literary translation is “an act of creative treason.” The originality of this approach is also evident in its distinguishing between the history of translated literature and the history of literary translation, as well as in its addressing the nature and status of translated literature.The Chinese edition of this book, being the first of its kind and well received in China, has been hailed as a milestone in exploring translation studies in the context of comparative literature in Chinese academia, and it introduces to students and researchers alike a wide range of new thoughts and ideas.

Vorstellungen von der Zukunft bestimmen das menschliche Handeln. In energiewirtschaftlichen Fragen sind solche Antizipationen besonders relevant: Staaten beschließen Förderprogramme, Unternehmen errichten Kraftwerke, Privatpersonen füllen ihre Öltanks oder ersetzen sie durch Wärmepumpen – stets mit Blick auf ein Morgen, der mitunter trügerisch ist. Kontrovers diskutiert wird, ob es ein Wissen von der Zukunft überhaupt geben und inwieweit es Gegenstand der Wissenschaft sein kann. Die Beiträge dieses Bandes untersuchen Möglichkeit, Methoden und Geltung von Zukunftsentwürfen aus philosophischer, historischer, sozial-, literatur- und medienwissenschaftlicher Perspektive.

Die Frage nach der Bestimmung der Figurengestaltung wird in zahlreichen Werkinterpretationen in Zusammenhang mit dem Terminus,Identität‘ gebracht, auch wenn die Figurengestaltung theoretisch sehr unterschiedlich aufgefasst und unter dem Begriff,Identität‘ eine reiche Palette an Bedeutungen gemeint ist. Wie lässt sich die Figurengestaltung in fiktionalen Texten bestimmen und wie lässt sich die Identität der Figur aus erzähltheoretischer Sicht erfassen? Ein überarbeiteter Figurenbegriff und ein daraus folgendes entwickeltes Beschreibungsmodell werden in der vorliegenden Studie entworfen, um verschiedene Arten der Figurengestaltung zu systematisieren und zu kategorisieren sowie vielfältige Identitätsphänomene aus narratologischer Perspektive für den erzähltheoretischen Diskurs nutzbar zu machen. Der zweite Fokus besteht in der direkten Anwendbarkeit des erarbeiteten Figurenmodells, d. h. in dem Nachweis davon, dass sich die erstellten Kategorien dazu eignen, die Komplexität der narrativen Konstruktion der Figurenidentität und die Vielfältigkeit der Identitätsentwürfe neu zu verdeutlichen, neu zu interpretieren und ggf. auch aus einer literaturhistorischen Perspektive neu zu verorten. Gegenstand sind fiktionale Erzählungen aus einer Literatur, die sich selbst intensiv mit einem besonderen Figurenbild und einer ebenso interessanten Figurenidentitätsproblematik auseinandersetzt, nämlich die oppositionelle Literatur der DDR.

This book brings together a diverse range of contemporary scholarship around both Anthony Burgess's novel (1962) and Stanley Kubrick's film, A Clockwork Orange (US 1971; UK 1972). This is the first book to deal with both together offering a range of groundbreaking perspectives that draw on the most up to date, contemporary archival and critical research carried out at both the Stanley Kubrick Archive, held at University of the Arts London, and the archive of the International Anthony Burgess Foundation. This landmark book marks both the 50th anniversary of Kubrick's film and the 60th anniversary of Burgess's novel by considering the historical, textual and philosophical connections between the two. The chapters are written by a diverse range of contributors covering such subjects as the Burgess/Kubrick relationship; Burgess's recently discovered ‘sequel'The Clockwork Condition; the cold war context of both texts; the historyof the script; the politics of authorship; and the legacy of both—including their influence on the songwriting and personas of David Bowie!

Wenn stimmt, was bereits Friedrich Schiller beklagt hat: dass der Mensch in der modernen Gesellschaft „zum Formular geworden“ ist, dann steht mit diesem unscheinbaren Verwaltungs-tool nichts weniger als unsere Lebenswirklichkeit auf dem Spiel. Der erste (Open Access-)Band der Reihe AdminiStudies beschäftigt sich deshalb mit der Funktion und Geschichte von Formularen, jenen institutionalisierten Lückentexten, die den Alltag der Bürger dadurch entscheidend prägen, dass sie die Befehlsgewalt des Staats und seinen Willen zum Wissen auf zwingende Weise verschränken. Von Blanketten und handgeschriebenen Formularbüchern über Vordrucke zur militärischen und steuerlichen Erfassung bis hin zu den Telegramm-Vorlagen des 19. Jahrhunderts und zu den digitalen Schreibfeldern heutiger Ämter und Social Media reicht die Macht- und Mediengeschichte des Formulars. Die Grenze zwischen Untertanen, Bürgern und Kunden ist durchlässig geworden, und an den Affordanzen digitaler Formulare lassen sich die gegenwärtigen Bauformen administrativer Herrschaft ablesen.

Woran wird der Wert der Konversation gemessen? Gibt es wertvollere und minderwertige Typen der Konversation? Welche Rolle kommt den Inhalten, den Personen und den Umständen zu? Prägen Zeiten und Epochen die je ihnen eigenen Konversationen? Konversationsnormen aus Handbüchern ebenso wie in Texten wiedergegebene oder aus Texten rekonstruierte Konversationen geben Aufschluss über diese Fragen. Die Beiträge im vorliegenden Band gruppieren sich um begriffliche Fragen, bestimmte Kontexte wie den Salon und das Tischgespräch, bringen Studien zu einzelnen literarischen Texten und decken dabei die europäische Kulturgeschichte von Platon bis ins 20. Jahrhundert ab.

The death of Spain's Don Carlos, Prince of Asturias, on July 24, 1568, remains an enigma. Several accounts insinuated that the Spanish Crown Prince was murdered while incarcerated by order of his father, King Philip II. The mystery of Don Carlos's death, supported by ambassadorial accounts that implied foul play, became a fertile subject for defamation campaigns against Philip, fostering an extraordinary fluidity between history and fiction. This book investigates three treatments of the Don Carlos legend on which this fluidity had a potent, transformational impact: César Vichard de Saint-Réal's novel, Dom Carlos, nouvelle historique (1672), Friedrich Schiller's play, Don Karlos, Infant von Spanien (1787), and Giuseppe Verdi's opera, Don Carlos (1867). Through these cultural variations on a historical theme, the authors and composer contributed innovative elements to their genres. In The Don Carlos Enigma, the exciting young scholar Maria-Cristina Necula explores how the particular blend of history and fiction around the personage of Don Carlos inspired such artistic liberties with evolutionary outcomes. Saint-Réal advanced the nouvelle historique genre by developing the element of conspiracy. Schiller's play began the transition from the Sturm und Drang literary movement towards Weimar Classicism. Verdi introduced new dramatic and musical elements to bring opera closer to the realism of dramatic theatre. Within each of these treatments, pivotal points of narrative, semantic, dramatic, and musical transformation shaped not only the story of Don Carlos, but the expressive forms themselves. In support of the investigation, selected scenes from the three works are explored and framed by an engagement with studies in the fields of French literature, German theatre, French and Italian opera, and Spanish history. The enigma of the Spanish prince may never be solved, but Saint-Réal, Schiller, and Verdi have offered alternatives that, in a sense, unburden history of truth that it could never bear alone. In the case of Don Carlos, history is in itself an encyclopedia of variations

Der erste Tagebuchband der amerikanischen Reise Alexander von Humboldts gibt Einblicke in die Überfahrt von Europa nach Amerika, den Aufenthalt auf Teneriffa und in das Leben und Arbeiten in Cumaná. In seinem Tagebuch beschreibt Humboldt, wie Klima und Vegetation die Kulturgeschichte des Menschen prägen, und bringt seinen Abscheu gegenüber der Sklaverei zum Ausdruck. Sein Interesse gilt ebenso der tropischen Pflanzen- und Tierwelt wie der Lebensweise der indigenen Bevölkerung. Im Herbst 1799 wird er zudem Zeuge einer Sonnenfinsternis, eines Erdbebens und eines beeindruckenden Meteorschauers. Besonders zu faszinieren vermag sein beständiges Ringen um eine Optimierung der Messmethoden. Sein Ziel ist die Kartierung eines noch weitgehend unerschlossenen Kontinents, und er weiß, dass die enormen Anstrengungen, die er und sein Forschungspartner Aimé Bonpland auf sich nehmen, nur dann gerechtfertigt wären, wenn die erhobenen Daten valide sind. – Der durchgängig kommentierte Text ist in neun Kapitel unterteilt, denen jeweils kleine Einführungen vorangestellt sind.

Das vorliegende Buch zielt auf eine theologische Sensibilisierung für explizit nicht religiös qualifizierte Literaturformen. Durch eine interdisziplinäre und kulturhermeneutische Konzeption wird ein Beitrag für die Praktische Theologie, den aktuellen literaturtheologischen Forschungsdiskurs sowie für die Gestaltung von Kirche und Predigt sichergestellt. Im Rahmen einer exemplarischen Auseinandersetzung mit dem kriminalliterarischen Werk des Schriftstellers Heinrich Steinfest wird der Frage nachgegangen, ob sich innerhalb eines literarischen Werks eine sogenannte unsichtbare Theologie ausmachen lässt, die sich als die Artikulation und Reflexion einer unsichtbaren Religion verstehen lässt und somit ein neues Licht auf die Frage nach der Umformung des christlichen Denkens in der Neuzeit wirft.

Der Band widmet sich Praktiken der Zeugenschaft in gerichtlichen und außergerichtlichen Kontexten. Untersucht werden Episteme, Materialitäten und Medialitäten, die Zeugenschaft und Zeugenwissen generieren und bedingen. Es stellt sich die Frage danach, wie diese hergestellt und beglaubigt, aber auch selegiert und manipuliert werden. Neben menschlichen Zeugnisgebenden gerät ebenso die Zeugenschaft von Bildern und anderen Formen der Repräsentation ins Blickfeld. Die Beiträge nehmen mithin so vielfältige Phänomene in den Blick wie den Auftritt im Gerichtssaal, sogenannte Theatertribunale, das Ad-hoc-Bezeugen mittels digitaler Technologien sowie Archivierungen von Zeitzeugenschaft. Der Sammelband gliedert sich in die vier Sektionen (I) Kollektives Bezeugen und digitale Medien, (II) Aufführen und Bezeugen, (III) Bezeugende Bilder, (IV) Erinnern und Bezeugen.

Heinrich von Kleists politische Texte aus den Jahren 1808/1809 werden in der Forschung oft als Ausdruck des bedenklichen Nationalismus gelesen, der an den rassistischen Chauvinismus angrenze. Die vorliegende Arbeit untersucht dieses kontrovers diskutierte Problem aus der staatsrechtlichen Perspektive und zeigt, dass es hier um eine implizite politische Theorie des Dichters geht, die mit dem auf die römische Antike zurückreichenden verfassungsrechtlichen Begriff des Ausnahmezustandes untrennbar verknüpft ist. Mit der Krisensituation in Zusammenhang gebracht, treten der Staat und die Nation bei Kleist als instabile und dynamische Existenzen auf und gerade in diesem Punkt kann man eine Radikalisierung des Konzeptes der Volkssouveränität feststellen, mit dem die französischen Revolutionäre und Rousseau ihren Republikanismus begründen; das also mit dem Rassismus nichts zu tun hat.

Anhand von Werken von Ludwig Ganghofer, Hermann Löns, Felix Salten, Waldemar Bonsels und Otto Alscher, die zwischen 1900 und 1943 erschienen sind und in denen die Jagd zentral ist, widmet sich dieser Band der Rolle und der Darstellung von Emotionen in den Beziehungen zwischen Menschen und Wildtieren. Dabei wird die Überschneidung neuerer Emotionsforschung mit den Cultural and Literary Animal Studies erprobt. Es wird gezeigt, dass Wildtiere zu Beginn des 20. Jahrhunderts im Zeichen von Wandel standen. Manche Texte spiegeln eine Abschwächung des Anthropozentrismus. Wildtiere werden verstärkt in ihrer Bedrohung sowie als individuelle Persönlichkeiten mit eigenen Ausdrucksmitteln dargestellt. Ihre subtile Gefühlswelt stellt die Exklusivität des Menschlichen in Frage. Hingegen mischt sich Ambivalenz unter die Emotionen von Jägern und Jagd. Hervorgehoben wird diese Tendenz durch das Aufzeigen narrativer Perspektivverschiebung zu den Tieren, der Poetisierung von Emotionen sowie materiell-semiotischer Mensch-Tier-Verknüpfungen. Über den historischen Rahmen der Textauswahl hinaus sensibilisiert dieses Buch für eine weitläufigere Reflexion über die Prekarität von Wildtieren unter besonderer Berücksichtigung der ethischen Dimension von Emotionen.

This book is the first collection of essays dedicated to the work of C. H. Sisson (1915-2003), a major English poet, critic and translator. The collection aims to offer an overall guide to his work for new readers, while also encouraging established readers of one aspect (such as his well-known classical translations) to explore others. It champions in particular the quality of his original poetry. The book brings together contributions from scholars and critics working in a wide range of fields, including classical reception, translation studies and early modern literature as well as modern English poetry, and concludes with a more personal essay on Sisson's work by Michael Schmidt, his publisher.